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„Gegen jede Logik“: Ex-Bundesliga-Chef übt scharfe Kritik an Corona-Politik

„Gegen jede Logik“: Ex-Bundesliga-Chef übt scharfe Kritik an Corona-Politik

„Gegen jede Logik“: Ex-Bundesliga-Chef übt scharfe Kritik an Corona-Politik

Das Foto zeigt den früheren Bundesliga-Chef Christian Seifert
Das Foto zeigt den früheren Bundesliga-Chef Christian Seifert
Geht wegen der Corona-Zeit mit der Politik ins Gericht: Ex-DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. Foto: IMAGO / Pressefoto Baumann
„Gegen jede Logik“
 

Ex-Bundesliga-Chef übt scharfe Kritik an Corona-Politik

Vor fünf Jahren machte die Fußball-Bundesliga wegen Corona vorübergehend dicht. Nun meldet sich der damalige DFL-Chef mit deutlicher Kritik an der Corona-Politik zu Wort – und greift zwei Politiker persönlich an.
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FRANKFURT AM MAIN. Der frühere Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) und damit Chef der Bundesliga, Christian Seifert, hat scharfe Kritik am Agieren der deutschen Politik während der Corona-Pandemie geübt. Die einschneidenden Maßnahmen zu Beginn habe er komplett verstanden und unterstützt, sagte Seifert laut Kicker in einem Interview mit der Fußball-Zeitschrift.

In der Folge sei es allerdings „ganz schnell um Zeichen und nicht mehr um Inhalte gegangen“. Der frühere Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) kritisierte, es sei „einiges gegen jede Logik“ gewesen. „Das hat mich am Anfang wütend gemacht, und ich war auch enttäuscht“.

Seifert: Baerbock hat „gegeifert“

Seifert, der die DFL, also den Zusammenschluss der Vereine von Bundesliga und 2. Bundesliga, von 2005 bis 2021 geleitet hatte, adressierte seine Kritik auch an konkrete Akteure. So warf er dem heutigen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor, dieser habe suggeriert, der Profifußball würde „Krankenschwestern die Tests wegnehmen“. Das habe einfach nicht gestimmt.

Auch über Annalena Baerbock (Grüne) ließ sich Seifert aus. „Selbst als wir dann ein funktionierendes Hygienekonzept hatten, saß etwa Frau Baerbock in einer Talkshow und hat Herrn Laschet, ich muß das leider so hart sagen, angegeifert nach dem Motto: Jetzt kommt die deutsche Fußballliga und kriegt eine Ausnahme.“

Seifert resümierte, er habe den Eindruck gehabt, „daß uns sehr viele scheitern sehen wollten“. Er glaubt auch, daß die Corona-Zeit bis heute nachwirkt: „Einiges von dem, was wir momentan in der öffentlichen Debatte sehen, was sich auch in den Wahlergebnissen niederschlägt, hat seinen Ursprung in der Corona-Zeit. Und darin, daß diese Corona-Zeit nicht aufgearbeitet wurde.“

Bundesliga-Lockdown jährt sich zum fünften Mal

Am 13. März 2020, also vor fünf Jahren, hatte das Präsidium der Deutschen Fußball Liga beschlossen, den 26. Spieltag in der ersten und zweiten Liga zu verlegen. Letztlich nahmen die Ligen die Saison erst Mitte Mai desselben Jahres wieder unter Anwendung eines umfassenden Hygienekonzepts wieder auf. Zuschauer waren zunächst nicht zugelassen.

Karl Lauterbach, der damals noch nicht Gesundheitsminister war, sprach seinerzeit wegen der Fortsetzung der Bundesliga von einer „Extrawurst“ für den Fußball. Annalena Baerbock, damals Grünen-Chefin in der Opposition, kritisierte, das Vorgehen der DFL sei „zutiefst ungerecht“. Sie verwies unter anderem darauf, daß „ein Kind noch nicht einmal auf eine einsame Schaukel“ dürfe. (ser)

Geht wegen der Corona-Zeit mit der Politik ins Gericht: Ex-DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. Foto: IMAGO / Pressefoto Baumann
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