BERLIN. Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, will AfD-Mitglieder von Laien-Ämtern in der Kirche ausschließen. Das sagte sie dem katholischen Online-Magazin Kirche + Leben.
Auf die Frage, ob AfD-Mitglieder Laien-Ämter in der katholischen Kirche wahrnehmen „dürfen“, antwortete sie mit „Nein“. Stetter-Karp: „Ein aktives Eintreten für die AfD widerspricht den Grundwerten des Christentums.“
AfD-Mitgliedschaft und Kirchenamt „unvereinbar“
Die 67jährige sprach von der „Unvereinbarkeit von AfD-Mitgliedschaft und Übernahme eines kirchlichen Amtes“. Es sei „eindeutig, daß antisemitische, rassistische, menschenverachtende Haltungen und Äußerungen keinen Platz in einer katholischen Organisation haben“.
Die Zdk-Präsidentin, die zuletzt mehr Abtreibungs-Praxen gefordert hatte, schränkte allerdings ein, daß die „jeweiligen Satzungen und Wahlordnungen“ rechtlich für die Umsetzung ihrer Forderung „entscheidend“ seien: „Wenn AfD-Mitglieder als Mandatsträger:innen kandidieren, muß deshalb geprüft werden, ob eine solche Kandidatur abgelehnt werden kann.“
Kirche tut nicht genug gegen „Rechtsruck“
Auf die Frage, wie sie die Situation vor dem Hintergrund des Erstarkens der AfD einschätze, erklärte Stetter-Karp: „Sie ist gefährlich.“ Sie beobachte, „daß nicht nur die populistischen einfachen Antworten auf komplexe Herausforderungen verfangen, sondern auch das Vertrauen in demokratische Parteien und Prozesse Schritt für Schritt ausgehöhlt wird.“
Nach ihrem Empfinden positioniere sich die katholische Kirche nicht deutlich genug gegen diesen „Rechtsruck“. Da sei noch „Luft nach oben“. Das gelte für Bischöfe ebenso wie für Laienorganisationen und Verbände. (fh)