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Bernd Zimniok, Demografie, Massenmigration

Traum vom Fliegen Teil 1: Luftkampf: Eine halbe Stunde Wahnsinn

Traum vom Fliegen Teil 1: Luftkampf: Eine halbe Stunde Wahnsinn

Traum vom Fliegen Teil 1: Luftkampf: Eine halbe Stunde Wahnsinn

Zwei tschichische L-39 während einer Flugschau, Luftkampf begeistert die Mengen Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Slavek Ruta
Zwei tschichische L-39 während einer Flugschau, Luftkampf begeistert die Mengen Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Slavek Ruta
Zwei tschichische L-39 während einer Flugschau Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Slavek Ruta
Traum vom Fliegen Teil 1
 

Luftkampf: Eine halbe Stunde Wahnsinn

Einmal einen Luftkampf in echten Kampfjets austragen: G-Kräfte, den Gegner durch die Wolken jagen, eine Bombardierung verhindern, den Sieg erringen. Dieser Nervenkitzel der besonderen Art ist buchbar; im lettischen Riga beispielsweise für 18.000 Euro.
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Nur einmal am Stammtisch den Mund zu weit aufgerissen oder am Familientisch zu laut geträumt und schon ist guter Rat teuer: Fliegen oder lieber nicht? Denn der Gutschein zum runden Jubiläum verheißt nicht etwa eine gemütliche Fahrt mit einem Heißluftballon, einen Flug in der Kabine einer Ju 52 oder als Kopilot in einer Cessna, auch keinen Eurofighterstart am Simulator, sondern eine halbe Stunde echten Wahnsinn. Den Flug mit einem richtigen Kampfjet.

Zahlreiche rassige Maschinen werden zum Mitflug angeboten. Hauptsächlich unterscheiden sie sich in Größe, Geschwindigkeit und im Preis. Alle werden von erfahrenen Piloten gesteuert. Im Angebot ist beispielsweise die Albatros L-39 oder die modernere Marchetti S-211, ein leichtes italienisches Erdkampfflugzeug.

Die L-39, ein in der Tschechei produzierter Kampfjet, geeignet für den Angriff, aber meistens als Trainingsflugzeug eingesetzt, kann beispielsweise beim tschechischen Hersteller Aero Vodochody auf einer Militärbasis bei Pilsen getestet werden. Kosten: 2.600 Euro für 20 Minute. „Mit einem Topspeed von über 700 km/h und der brutalen Kraft seines 14,7 kN starken Triebwerks, kannst du ungetrübten Kampfjet-Spaß genießen“, wirbt der Anbieter. Im Internet faßt ein Stuttgarter seine Eindrücke zusammen: „Der Flug läßt sich kaum in Worte fassen – Beschleunigung, Tiefflug bei hoher Geschwindigkeit, verrückter Kunstflug, G-Kräfte, und vor allem konnte ich viel selber steuern!“

Ein Mann griff aus Panik nach dem Schleudersitzschalter

Die Voraussetzungen für das kurze Kampfpilotendasein sind äußerst gering. Theoretische Vorkenntnisse werden nicht verlangt, lediglich eine gute körperliche Verfassung wird vorausgesetzt, sowie ein Mindestalter von je nach Maschinentyp 17 oder 18 Jahren. Und die Ruhe sollte man bewahren. Vor drei Jahren sorgte der Fall eines 64jährigen für Schlagzeilen, dem von seinen Kollegen ein Flug im Kampfjet hinter einem echten Piloten geschenkt worden war. In 700 Metern Höhe geriet der Mann in Panik, griff versehentlich nach dem Schalter des Schleudersitzes und katapultierte sich aus dem Flugzeug.

„Der Flug, die Rollen, selbst das Steuern waren superklasse und die Zeit verging sprichwörtlich wie im Flug und war viel zu schnell vorbei. Eine unglaublich tolle Erfahrung. Es ist echt empfehlenswert, und ich plane schon einen zweiten Flug“, schreibt einer, der es mit dem Albatros probiert hat. Ein anderer schwärmt von einem „einfach nur traumhaft schönen“ Flug durch die Walliser Alpen: „Das war das größte Highlight für mich und ich würde es wieder tun.“ Und auch ein Mann namens Damir Kraljic scheint auf den Geschmack gekommen zu sein: „Ich als Personaltrainer suche immer nach einem neuen Kick. Die Kampfjetpiloten sind echt top und zeigen auch, was so ein Kampfjet leisten kann.“

Sogar einen echten Luftkampf kann man mit einem Freund oder Kontrahenten in zwei L-39 austragen. Im lettischen Riga ist das für 18.000 Euro für zwei Teilnehmer möglich: „Sie erleben den Nervenkitzel, mit einem anderen Jet-Flugzeug im Luft-Luft-Kampf um den Sieg zu ringen oder diesen an der Bombardierung von Bodenzielen auf niedriger Ebene zu hindern. Sie fliegen echte Hochleistungsjets mit echten Ex-Militärpiloten.“ Es gibt nur eine Einschränkung: Geschossen wird nicht scharf.

14.500 Euro für 45 Minuten inklusive Akrobatik

Im schallnahen Bereich ist die britische Hawker Hunter unterwegs. Hier gibt es Nervenkitzel pur, wenn die extrem wendige Maschine mit Mach 0,97 knapp über die Gipfel der Alpen donnert. Wem das nicht reicht, konnte noch vor einiger Zeit in Nischnii Nowgorod mit der russischen Mig-29, im Westen wegen ihrer exzellenten Manövrierbarkeit im Unter- und Überschallbereich gefürchtet, mitfliegen – 14.500 Euro für 45 Minuten inklusive Akrobatik plus Überschallflug. Seit dem Ausbruch des Ukrainekrieges ist das nicht mehr möglich. Angebot derzeit nicht verfügbar, heißt es bei MiGFlug: „Bitte kontaktieren Sie uns, gerne nehmen wir Sie aus unserer Warteliste.“

Wer trotzdem nicht auf einen Mitflug in einer Maschine mit dem roten Stern verzichten will, muß auf die Mig-15 ausweichen. Wie bei allen Kampfjetflügen darf auch dieses Kraftpaket selber gesteuert werden. Loopings, Rollen und Immelmann übernimmt dann aber der tschechische Luftwaffenpilot. Auch hier sind die Mitflieger voll des Lobes. „Joachim ist mit der Mig-15 UTI wieder gut gelandet“, teilt beispielsweise eine Frau mit und schreibt von „einem unvergeßlichen Tag“. Von Joachim selbst kommt allerdings keine Rückmeldung.

JF 14/23

Zwei tschichische L-39 während einer Flugschau Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Slavek Ruta
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