BERLIN. Die Klimabewegung hat offenbar kaum Einfluß auf die Deutschen. Drei Viertel der Bundesbürger fühlen sich kaum oder nicht von den Demonstrationen von „Fridays for Future“ beeinflußt. Für 40 Prozent der Befragten hat die Bewegung gar keinen Einfluß auf ihre persönliche Einstellung zu Klima und Umweltfragen, wie eine Umfrage von infratest dimap im Auftrag der ARD ergeben hat. Weitere 35 Prozent gaben an, daß die Demonstranten ihre Haltung wenig bestärken. Weniger als jeder Vierte, 23 Prozent, fühlen sich von der Protestbewegung stark oder sehr stark beeinflußt.
Die wichtigste Rolle spielt die Bewegung für die Anhänger der Grünen. Unter ihnen fühlen sich 45 Prozent von der Bewegung stark oder sehr stark beeindruckt. Deutlich dahinter kommen Wähler der SPD mit 28 Prozent, der Union mit 22 Prozent und der FDP mit 18 Prozent. Den geringsten Anteil verzeichnen AfD-Unterstützer: Nur jeder Zehnte fühlt sich von „Fridays for Future“ beeinflußt. Im Osten Deutschlands sei der empfundene Einfluß der Bewegung auf die eigene Haltung mit 16 Prozent geringer als im Westen mit 25 Prozent.
Am Freitag finden in mehreren Städten Demonstrationen der 2019 von der schwedischen Schülerin Greta Thunberg gegründeten Initiative. Das Bundesinnenministerium hatte im Januar vor der Unterwanderung von „Fridays for Future“ durch Linksextremisten gewarnt. (kuk)