FRANKFURT AM MAIN. Eine Justiz-Blamage spielt sich aktuell in Frankfurt am Main ab. Fünf Klima-Extremisten müssen sich vor Gericht verantworten, weil sie sich am 26. Oktober 2020 von einer Brücke abseilten und den Verkehr rund um den Internationalen Flughafen lahmlegten. Zu ihrer Verteidigung bieten sie 16 Rechtsanwälte auf.
Die Vorsitzende Richterin nimmt derweil Beleidigungen durch einen Angeklagten und Beifallsbekundungen des Publikums ohne Konsequenzen hin. Sie wolle nicht eskalieren, sagt sie zur Begründung. Dabei bleibt auch die folgende Aussage laut Bild ungestraft: „Gerichte sind widerliche, ekelhafte, menschenverachtende Scheißmaschinen, die täglich Menschenleben zerstören. Ich verachte euren Scheißverein und dieses Scheißsystem zutiefst.“
Getätigt hat sie einer der fünf Beschuldigten, die die Staatsanwaltschaft wegen schwerer Nötigung angeklagt hat. Ob es jedoch auch zu einer Verurteilung kommt, erscheint nach dem bisherigen Verhalten der Richterin ungewiß. Auf den Vorwurf stehen bis zu fünf Jahre Haft.
Klima-Chaoten lachen Staatsanwalt aus
Auch sonst macht das Verfahren eher den Eindruck einer Posse. Einige der zahlreichen Rechtsanwälte nutzten ihre Redezeit für Anträge zu gendergerechte Sprache. Die Angeklagten dozierten über Klimaschutz, Dannenröder Forst und „gewaltsame“ Polizei.
Auf den Zuschauerbänken – der Prozeß mußte aufgrund der Verteidiger-Flut in einen größeren Saal verlegt werden – benahmen sich die Sympathisanten der Klima-Extremisten derweil wie auf einer Demonstration. Sie klatschten, pfiffen und lachten die Staatsanwälte schallend aus. Obwohl die Ankläger dieses vor Gericht nicht erlaubte Verhalten monierten, blieb die Richterin tatenlos: „Solange es sich in diesem Rahmen hält, bin ich noch fein damit“ – sie wolle den Prozeß nicht eskalieren lassen. (fh)