STOCKHOLM. Greta Thunberg hat erneut mit ihrer Parteinahme im Nahost-Konflikt Kritik auf sich gezogen. Die Sprecherin der globalen Klimabewegung „Fridays for Future“ teilte auf Instagram einen Aufruf des linksradikalen Bündnisses „Palästina Spricht“ zum „globalen Generalstreik“ als „Zeichen der Entrüstung“ über „den Genozid in Gaza und den repressiven Staatsterror vieler westlicher Staaten gegen alle, sie sich solidarisch mit Palästina zeigen und so handeln“.
Auf ihrem Profil hatte die Vereinigung unter anderem Beiträge mit Parolen wie „Free Palestine from the river to the sea“ veröffentlicht. Das American Jewish Committee merkt an, dies sei ein Schlachtruf terroristischer Gruppen und ihrer Sympathisanten und bedeute, den Staat Israel samt dessen Bevölkerung „auszulöschen“.
Wenig später legte Thunberg nach und veröffentlichte eine eigene Stellungnahme auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter). Die Welt, so die 20jährige, müsse „die Stimme erheben“ und zu einer sofortigen Waffenruhe sowie zur Gerechtigkeit und Freiheit für Palästinenser und alle betroffenen Zivilisten aufrufen. Anschließend warb sie für mehrere propalästinensische Konten auf der Plattform. Die israelische Botschaft in Deutschland reagierte empört und fragte, ob „Israelhaß“ oder Klimaschutz das Geschäft von „Fridays for Future“ sei.
Imagine this is your first Statement on the massacre of 1300 Jews conducted by palestinian Terrorists.
@FridaysForFuture, Was ist jetzt eigentlich euer business? Israelhass oder Klimaschutz?#HamasWarCrimes #HamasisISIS https://t.co/eBE6YI0w7A
— Botschaft Israel (@IsraelinGermany) October 20, 2023
„Fridays for Future“ bewirbt israelfeindliche Inhalte
Bereits in der Vergangenheit sorgte das Gesicht der Klimabewegung für Kontroversen beim Thema Nahost-Konflikt. So hatte Thunberg beispielsweise 2021 einen Tweet von Naomi Klein kritiklos geteilt. In diesem warf die kanadische Autorin Israel „ein Kriegsverbrechen nach dem anderen“ im Kontext gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Juden um Scheich Dscharrah vor.
Darüber hinaus wurden auf dem Profil von „Fridays For Future“ die infolge der Unruhen Getöteten als „Märtyrer“ bezeichnet und für die sogenannte BDS-Bewegung geworben. BDS steht für „Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen“ und richtet sich gegen Israels Politik im Westjordanland sowie in Gaza. Daraufhin hatte sich der deutsche Ableger distanziert. (kuk)