ROM. Der am Silvestermorgen verstorbene emeritierte Papst ist im Petersdom aufgebahrt worden. Zehntausende warten geduldig, um sich von Benedikt XVI. zu verabschieden. Allein am Montag strömten 65.000 Menschen in die Kirche. Darunter war als eine der ersten auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Gewählte Vertreter der Bundesrepublik Deutschland sind bisher nicht in den Vatikan gekommen.
Benedikt war als Joseph Ratzinger am 16. April 1927 im bayerischen Marktl geboren worden. Er war seit Jahrhunderten der erste Deutsche auf dem Stuhl Petri. 2013 trat er zurück, weil er sich für das Amt körperlich nicht mehr stark genug fühlte.
Steinmeier kommt erst zu Benedikts Beerdigung
Am Donnerstag wird der amtierende Papst Franziskus für seinen Vorgänger das Requiem, die Totenmesse, feiern. Geplant ist, daß dann auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in den Vatikan reist. Zu diesem Zeitpunkt wird der Tote allerdings nicht mehr aufgebahrt sein, sondern bereits in einem Sarg vor dem Altar liegen.
Der Leichnam trägt ein rotes Meßgewand und eine goldbesetzte Mitra als Kopfbedeckung. Damit wird Benedikt auch beigesetzt werden. In den Händen hält er den Rosenkranz, der für ihn zentraler Bestandteil des Glaubens war. 53mal am Tag betete er das „Ave Maria“ und ließ dabei die Perlen durch die Finger gleiten.
Den silbernen Bischofsring trägt der Verstorbene immer noch. Allerdings hatte Benedikt den in Anlehnung an den ersten Papst Petrus gefertigten goldenen Fischerring, den er in seiner Amtszeit als Siegel für wichtige Dokumente nutzte, nach seinem Rücktritt abgelegt. (fh)