ZÜRICH. Der Weltfußballverband Fifa hat angekündigt, die Richtlinien zum Umgang mit Transgender-Athleten zu ändern. „Die Fifa überarbeitet derzeit ihr Reglement zur Geschlechtergerechtigkeit in Absprache mit Experten“, teilte ein Verbandssprecher der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag mit.
Dabei stütze sich die Organisation auf Vorgaben zahlreicher Interessengruppen für Medizin, Recht, Wissenschaft und Menschenrechte. Zudem verwies die Fifa auf die Statuten des internationalen Olympischen Komitees für Fairneß, Inklusion und Nichtdiskriminierung aufgrund von Geschlechtsidentität und Geschlechtsunterschieden.
Schwimmverband ist Vorreiter der neuen Regelungen
Wie das künftige Regelwerk aussehen werde, stehe derzeit noch nicht fest. Falls der Fußballverband vor Inkrafttreten der neuen Regeln zur Überprüfung einer Spielberechtigung für einen Transsexuellen aufgefordert werde, müsse jeder einzelne Fall unter Berücksichtigung der „klaren Verpflichtung der Fifa zur Achtung der Menschenrechte“ individuell analysiert werden, stellte der Verband klar.
Damit folgt die Fifa dem Beispiel des internationalen Schwimmverbands „Fina“. Dieser hatte bereits am Sonntag neue Regeln für die Teilnahme von Transsexuellen im Frauensport festgelegt. Demnach dürfen gebürtige Männer nur gegen biologisch weibliche Athleten antreten, sofern sie ihre Hormontherapie vor dem zwölften Lebensjahr oder vor dem Beginn der Tanner II-Phase abgeschlossen haben.
Rugbyverband denkt über „offene“ Kategorie nach
Am Dienstag hatte auch die „International Rugby League“ verkündet, Transsexuelle künftig von Frauensportveranstaltungen auszuschließen. Derweil gibt es Überlegungen einer sogenannten „offenen“ Wettkampfkategorie.
Auch der Leichtathletik-Weltverband könnte nach Aussagen seines Vorsitzenden Sebastian Coe möglicherweise den neuen Fina-Regeln folgen. In der vergangenen Woche hatte überdies auch der internationale Radsportverband seine Richtlinien für die Zulassung von Transgender-Sportlern mit strengeren Testosteron-Grenzwerten aktualisiert. (st)