Ipsos-Institut: Umfrage: Mehrheit will ARD und ZDF abschaffen

Laut einer Umfrage des Ipsos-Instituts hat sich eine Mehrheit der Deutschen dafür ausgesprochen, den ÖRR in seiner derzeitigen Form abzuschaffen (Symbolbild) Foto: picture alliance / Rolf Kosecki | Rolf Kosecki

Ipsos-Institut

Umfrage: Mehrheit will ARD und ZDF abschaffen

Taugen ARD und ZDF noch etwas? Eine Umfrage des Ipsos-Institut zeigt, daß viele Menschen den öffentlichen Rundfunk in seiner jetzigen Form loswerden wollen. Die meisten Fans haben Georg Restle und Co. bei den Grünen-Anhängern.

HAMBURG. Mehr als zwei Drittel der Deutschen haben sich dafür ausgesprochen, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) in seiner jetzigen Form abzuschaffen. 70 Prozent der Befragten hatten in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos geäußert, entweder für eine Zusammenlegung der beiden Sender ARD und ZDF zu sein oder die Abschaffung des ÖRR in Deutschland zu befürworten.

Knapp jeder Dritte (30 Prozent) spricht sich dafür aus, daß ARD und ZDF wie bisher je ein eigenständiges Fernseh- und Online-Programm bereitstellen sollen. 35 Prozent würden hingegen eine Zusammenlegung der beiden Sender begrüßen. Weitere 35 Prozent sind für eine vollständige Abschaffung des öffentlichen Rundfunks in Deutschland.

#Rundfunkreform: Immer wieder wird in 🇩🇪 über eine Reform des öffentl.-rechtl. Rundfunks (#ÖR) diskutiert. Eine Ipsos-Umfrage zeigt nun, dass nur 3 von 10 dafür sind, dass das Rundfunksystem in seiner aktuellen Form weiterbesteht. https://t.co/GVyFOgeHHq #GEZ #ard #zdf #buhrow pic.twitter.com/3AgzwPORMY

— Ipsos Germany (@IpsosGermany) November 14, 2022

Vor allem Anhänger der AfD zeigten sich offen dafür, den ÖRR vollständig auf Eis zu legen (62 Prozent), während Wähler der Grünen mehrheitlich angaben, für die Beibehaltung des jetzigen Rundfunksystems zu sein (46 Prozent). Die Unterschiede zwischen Ost und West fielen unterdessen geringer aus als die zwischen den verschiedenen Wählermilieus. Während in den neuen Bundesländern 38 Prozent für die Abschaffung des ÖRR in seiner derzeitigen Ausprägung votierten, waren es im Westen 34 Prozent.

Soziale Schere bestimmt auch ÖRR-Zustimmung

Mit Blick auf das Einkommensgefälle fiel die Zustimmung zum ÖRR allerdings wieder sehr unterschiedlich aus. „Personen mit geringerem Haushaltseinkommen bis 2.000 Euro netto im Monat bevorzugen eine Abschaffung des Öffentlichen-Rechtlichen mit 40 Prozent deutlich stärker als Personen mit höherem Einkommen von mehr als 4.000 Euro im Monat (29 Prozent)“, teilten die Studienmacher mit.

Die Umfrage wurde zwischen dem 4. und 7. November durchgeführt. 1.000 Wahlberechtigte zwischen 18 und 75 Jahren wurden – „gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl“ – befragt. Kürzlich erst hatte der WDR-Chef Tom Buhrow mit einer Rede über die notwendige Reform des Rundfunks für zahlreiche Diskussionen gesorgt. (fw)

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Kommentare

Joachim Reuter sagt:

15. November 2022 um 10:28 Uhr

Einen weitgehend freien Journalismus gibt es in Deutschland nur noch in Bloggs und im Internet (JF, TE, Reitschuster etc.) – und selbst dort wird die spürbare Furcht immer größer, vom VS “ eingestuft“ zu werden;
wie in Diktaturen üblich – schrammt der freie, kritische Journalist immer dicht am Verbot und an Repressalien entlang, solange, bis er eines Tages in einem Gefängnis verschwindet..

So habe ich die alte BRD nicht mehr in Erinnerung. Da galt natürlich Besatzerrecht (z.B. zu Themen wie die Kriegsschuldfrage), aber ansonsten blieben Regierungskritiker weitgehend unbehelligt.
Interessant finde ich übrigens, das der §130 StGB (Leugnung des Hollocaust) bei seiner Einführung von fast allen westlichen Ländern übernommen wurde – von den USA und GB aber nicht, mit Hinweis auf die besondere Bedeutung der Meinungsfreiheit.
Von solchem urdemokratischen Gedankengut ist Deutschland als Gesellschaft (nicht nur Regierung,Medien und Justiz) heute meilenweit und wohl auch irreversibel entfernt.
Wir werden niemals wieder frei – selbst nicht durch eine Zerschlagung des ÖRR. (Stichworte: „Great Reset“, „große Transformation“).
1. Iudex sagt:
  
  15. November 2022 um 11:47 Uhr
  
  Ich fürchte, Sie haben recht, lieber Joachim Reuter. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt.
  1. Joachim Reuter sagt:
    
    15. November 2022 um 12:58 Uhr
    
    Lieber Ludex, das hoffe ich natürlich auch. Schließlich habe ich noch Enkelkinder, die frei aufwachsen sollen, so wie es mir und meinen Kindern noch vergönnt war. Und ich wünsche mir von Herzen, daß sie ihr Leben und das ihrer Kinder frei und selbstbestimmt gestalten können.
    
    Im Alter wird mir plötzlich bewußt, wie sehr man die Freiheit zu schätzen lernt und wie schmerzlich man sie vermißt, wenn man sie verliert. Als Alt-Wessi habe ich ja keine gespürte und erlebte „Diktaturerfahrung“. Deswegen höre ich in dieser Hinsicht lieber auf unsere Ossis.
Michael Görgner sagt:

15. November 2022 um 1:37 Uhr

Das die Grünen in ihrer Mehrheit für die Beibehaltung in seiner jetzigen Form sind, dürfte niemanden verwundern.
Ist der Staatsfunk doch die zweite Bundesgeschäftsstelle der Grünen.
Auch die Druckpresse ist da keine Ausnahme.
Bei der Frankfurter Rundschau und dem Münchner Merkur wird grundsätzlich jede scharfe Kritik an den Grünen wegzensiert