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EKD-Chef über Migrationskrise 2015: Bedford-Strohm: Merkels Asylpolitik war „Glanzstunde der deutschen Geschichte“

EKD-Chef über Migrationskrise 2015: Bedford-Strohm: Merkels Asylpolitik war „Glanzstunde der deutschen Geschichte“

EKD-Chef über Migrationskrise 2015: Bedford-Strohm: Merkels Asylpolitik war „Glanzstunde der deutschen Geschichte“

Der scheidende EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm
Der scheidende EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm
Der scheidende EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm Foto: picture alliance/dpa | Ole Spata
EKD-Chef über Migrationskrise 2015
 

Bedford-Strohm: Merkels Asylpolitik war „Glanzstunde der deutschen Geschichte“

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirchen in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, wird Angela Merkel als Regierungschefin vermissen. Ein Grund dafür sei ihre Entscheidung in der Asylkrise 2015. Der Geistliche lobt auch das Engagement seiner Kirche für Einwanderung.
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BERLIN. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat die Asylpolitik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) 2015 als herausragenden Moment deutscher Geschichte bezeichnet. „Es war ein Segen, daß 2015 ein Mensch an der Spitze unseres Landes stand, der trotz aller politischen Schwierigkeiten und Risiken, die damit verbunden waren, der Humanität den Vorrang gegeben hat“, sagte der scheidende EKD-Chef dem Evangelischen Pressedienst.

Dies sei auch ein guter Grund, „sie als Regierungschefin zu vermissen“, unterstrich Bedford-Strohm mit Blick auf die Bundestagswahl am Sonntag, bei der Merkel nicht erneut antritt. Ihm gefalle nicht, „wie einige im Nachhinein schlecht machen, was sowohl die Regierungen als auch viele Menschen in den Behörden, Verwaltungen, Ländern, Kommunen und vor allem Ehrenamtliche geleistet haben“.

In Deutschland gebe es eine „ganz andere Stimmung als in Ungarn“

Natürlich habe es sich dabei um eine Kraftanstrengung gehandelt. „Umso mehr war es eine Glanzstunde der deutschen Geschichte, daß Deutschland geholfen hat“, betonte der Ratsvorsitzende. Ebenso sei es eine außerordentliche Leistung der Wirtschaft gewesen, so viele Zugewanderte zu integrieren, „die wir als Fachkräfte ja auch brauchen“.

Er habe dies auch selbst erlebt: „Die wichtigste Bezugsperson meines Vaters in seinem letzten Lebensjahr im Pflegeheim war neben der Familie ein irakischer Flüchtling, der als Pfleger für ihn zum Segen geworden ist.“

Bedford-Strohm betonte außerdem die Wichtigkeit des Engagements der Protestanten in der Asylpolitik. „Unser konkretes humanitäres Engagement wird gewürdigt und hat auch etwas bewegt“, zeigte er sich überzeugt. „Ohne die Kirchen, sagen viele Menschen, hätten wir die Aufnahme 2015 nicht geschafft.“ In Deutschland gebe es bei diesem Thema eine „ganz andere Stimmung als etwa in Ungarn“, ergänzte der Kirchenvertreter. „Das hat auch damit zu tun, daß die Kirchen hierzulande klar Flagge gezeigt haben.“

Bedford-Strohm setzt sich immer wieder für Einwanderung ein

Bedford-Strohm hat sich während seiner Amtszeit immer wieder für massenhafte und teilweise illegale Einwanderung eingesetzt. Unter dem Namen „United4Rescue“ war er im Dezember 2019 maßgeblich daran beteiligt, ein Bündnis verschiedener kirchlicher und außerkirchlicher Organisationen ins Leben zu rufen, das seitdem mehrere Rettungsmissionen im Mittelmeer betreibt.

Damit geriet er jedoch auch innerkirchlich immer wieder in die Kritik. Im Frühjahr sorgte ein von der EKD mitfinanziertes Schiff für Schlagzeilen, das eine Flagge der linksextremen „Antifa“ gehißt hatte. Die EKD hatte sich auf Nachfragen zunächst nicht davon distanziert. (ls)

Der scheidende EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm Foto: picture alliance/dpa | Ole Spata
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