CAMBRIDGE. Eine Philosophieprofessorin an der britischen Anglia Ruskin Universität Cambridge hat im Kampf gegen den Klimawandel das Aussterben der Menschheit gefordert. Um dies zu erreichen, sollen Menschen schrittweise auf Reproduktion verzichten, schreibt Patricia MacCormack in ihrem Buch „The Ahuman Manifesto“, das das Nachrichtenportal CambridgeshireLive als „positiven Ausblick auf die Zukunft der Erde ohne Menschen“ feiert.
Selbst radikale Bewegungen wie „Extinction Rebellion“ gehen MacCormack nicht weit genug. Diese würden sich nur auf den Effekt konzentrieren, den der Klimawandel auf die Menschheit habe, „wo doch der Klimawandel etwas ist, was jedes Lebewesen auf dem Planeten angeht“.
Geburtenstreiks in Großbritannien und Kanada
Es brauche „radikales Mitgefühl“, um die „hierarchische Welt“ zu überwinden, wo „weiße, heterosexuelle und nichtbehinderte Männer erfolgreich sind und Menschen anderer Ethnien, Geschlechter und jene mit Behinderungen kämpfen“, ihren Teil abzubekommen. Diese weißen Männer seien auch verantwortlich für den Kapitalismus, der die Menschen in ein „Zombietum“ getrieben habe, das die Erde zerstöre.
Im vergangenen Jahr hatte bereits eine Gruppe britischer Frauen angekündigt, wegen des Klimawandels in einen Gebärstreik zu treten. „Unser Planet befindet sich derzeit am kollabieren“, sagte die Sprecherin der Gruppe „BirthStrike“, Blythe Pepino, in der BBC. Deswegen habe sie sich entschieden, kein Kind zur Welt zu bringen.
Auch die Schauspielerin und Sängerin Miley Cyrus hatte zuletzt betont, wegen des Klimawandels auf Nachwuchs zu verzichten. „Wenn Mutter Erde zornig ist, dann ficke sie nicht weiter“, sagte Cyrus. In Kanada haben sich bereits fast 5.400 Frauen unter dem Motto „Keine Zukunft, keine Kinder“ zu einem Gebärstreik verpflichtet, bis sie sich sicher sein könnten, „daß die Regierung eine sichere Zukunft für sie ermöglicht“.
Sterilisation für die Rettung der Welt
Der amerikanische Autor und Kolumnist Wes Silver hatte im vergangenen Herbst bekannt gegeben, daß er sich einer Sterilisation unterzogen habe. Als Grund gab er den Klimawandel an. Seine Frau und er hätten sich unterhalten, was sie tun könnten, um eine Zukunft zu verhindern, „die schlimmer sein könnte, als alles was wir derzeit fürchten“. Beide seien zu dem Schluß gekommen: „Wir könnten die ganze Sache mit Kindern einfach aufgeben.“
In Deutschland wirbt die Feministin Verena Brunschweiger für den Verzicht auf Kinder. „Es geht um nichts weniger als die Rettung der Welt, zu der jeder beitragen sollte. Schließlich stehen wir kurz vor dem ökologischen Kollaps“, begründete sie ihre Haltung. (tb)