LENGGRIES. Zum sechsten Mal in Folge haben Unbekannte im bayerischen Karwendelgebirge ein Gipfelkreuz zerstört. Am Sonntag bemerkte ein Wanderer am 1.776 Meter hohen Kotzen das umgesägte vier Meter hohe Kreuz, teilte die Polizei am Montag mit.
Das Holzkreuz war in ein Metallfundament eingefaßt. Die Täter fällten es laut Polizei irgendwann zwischen 6 und 10.30 Uhr am Sonntag vormittag oberhalb des Metalls. Bereits im vergangenen Jahr schlugen Unbekannte mehrere Male im Vorkarwendel südlich von Lenggries im Landkreis Bad Tölz zu.
Darunter war auch das Kreuz auf dem 2.102 Meter hohen Schafreiter an der deutsch-österreichischen Grenze. Am Anfang hatten Unbekannte das Kreuz wieder aufgestellt, woraufhin mehrere Tage lang spekuliert worden war, wer für die Wiedererrichtung verantwortlich war.
Später bekannte sich die Identitäre Bewegung Deutschland zu der Aktion. „Da wir den Gipfel nicht bis zum Errichten eines passenden Kreuzes nackt lassen wollten, packten wir kurzentschlossen selbst an“, schrieb sie in einer Stellungnahme. Das Fällen des alten Kreuzes sei in Zeiten, „in denen das alte Europa bereits mehrfach angegriffen wurde, mehr als ein Symbol“.
Nun hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen übernommen. Geprüft wird auch, ob ein Serientäter für den Vandalismus verantwortlich ist. (ls)