Anzeige
Anzeige

Seenotrettung: Tote im Mittelmeer: Küstenwache beschuldigt NGO-Schiff

Seenotrettung: Tote im Mittelmeer: Küstenwache beschuldigt NGO-Schiff

Seenotrettung: Tote im Mittelmeer: Küstenwache beschuldigt NGO-Schiff

82201399
82201399
Die „Sea-Watch“ auf dem Mittelmeer: Wer ist schuld am Tod von fünf Menschen? Foto: picture alliance / AP Photo
Seenotrettung
 

Tote im Mittelmeer: Küstenwache beschuldigt NGO-Schiff

Am Montag sind bei einer verunglückten Seenotrettung erneut fünf Menschen im Mittelmeer ertrunken. Die libysche Küstenwache macht dafür das deutsche NGO-Schiff „Sea Watch“ verantwortlich. Die Organisation sei ein Wolf im Schafspelz. Zuvor hatte die NGO schwere Vorwürfe gegen die Libysche Marine erhoben.
Anzeige

TRIPOLIS. Die libysche Küstenwache hat das deutsche NGO-Schiff „Sea Watch“ für den Tod von fünf Menschen im Mittelmeer verantwortlich gemacht. Das Schiff sei ein Wolf im Schafspelz, sagte der Sprecher der Libyschen Marine, Ayoub Qassim, dem Libya Observer.

Demnach habe die Küstenwache am Montag einen Hilferuf aus einer Position rund 30 Meilen vor Tripolis erhalten. Dort sei die Marine auf ein manövrierunfähiges Schlauchboot mit rund 100 Menschen an Bord getroffen. Nachdem die Soldaten mit der Rettung der Schiffsbrüchigen begonnen hätten, sei auch die „Sea Watch“ aufgetaucht.

„Als das deutsche NGO-Schiff vor Ort eintraf, stürzten alle in ihre Richtung, auch die, die bereits in Sicherheit an Bord des libyschen Schiffs waren“, beklagte der Sprecher. „Die meisten sprangen ins Wasser, wobei fünf von ihnen starben.“ Parallel dazu habe ein italienischer Militärhubschrauber schlimmeres verhindert und Rettungsboote über dem Wasser abgeworfen. Nach Angaben der Marine konnte ihr Schiff 47 Personen, darunter 30 Frauen und ein Kind, aufnehmen.

„Sea-Watch“ widerspricht den Angaben

Noch am Montag hatte die deutsche NGO-Organisation eine andere Version der Geschichte veröffentlicht. Nach ihren Angaben seien beide Schiffe zeitgleich am Ort eingetroffen. Die Küstenwache habe genau wie die „Sea-Watch“ Menschen an Bord genommen, diese jedoch „geschlagen und bedroht“. Dadurch sei Panik ausgebrochen, Passagiere seien ins Wasser gefallen.

Das libysche Schiff habe sich dann „mit großer Geschwindigkeit“ von der betreffenden Stelle entfernt, „obwohl sich noch Menschen von außen am Boot festklammerten und so mitgeschleift wurden“, erklärte Sea Watch. Laut ihren Angaben konnten sich 58 Personen an Bord des deutschen Schiffes retten. (ha)

Die „Sea-Watch“ auf dem Mittelmeer: Wer ist schuld am Tod von fünf Menschen? Foto: picture alliance / AP Photo
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag