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Liberalismus: Karen Horn verläßt Hayek-Gesellschaft

Liberalismus: Karen Horn verläßt Hayek-Gesellschaft

Liberalismus: Karen Horn verläßt Hayek-Gesellschaft

Karen Horn (2010)
Karen Horn (2010)
Karen Horn (2010): Handtuch geworfen Foto: dpa
Liberalismus
 

Karen Horn verläßt Hayek-Gesellschaft

Als Vorsitzende der Hayek-Gesellschaft warnte Karen Horn vor einer Unterwanderung der liberalen Szene durch angebliche „Reaktionäre“ und forderte eine Abgrenzung gegen Rechts. Von den Mitgliedern erntete sie daraufhin einen Sturm des Protests. Nun wirft Horn das Handtuch.
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BERLIN. Die Vorsitzende der liberalen Hayek-Gesellschaft, Karen Horn, hat ihren Austritt aus dem Verein bekanntgegeben. Die 48jährige hatte zuletzt vor einer angeblichen Unterwanderung der „liberalen Szene“ durch „Reaktionäre“ gewarnt und gefordert, die Gesellschaft müsse sich stärker von Organisationen abgrenzen, die „politisch heikel am rechten Rand“ stünden. Die Mehrheit der Mitglieder wollte diesen Kurs jedoch nicht mittragen.

In einer Erklärung sprach Horn nun von einer „Kampagne“ gegen ihre Person. Es habe ein „unerträglicher Stil Einzug gehalten, und es ist ein politisches Milieu ans Licht gekommen, das mit den Zielen einer wissenschaftlichen Gesellschaft, die den Namen des Nobelpreisträgers Friedrich August von Hayek zu tragen beansprucht, nicht mehr vereinbar ist“, schrieb Horn.

Horn war zunehmend isoliert

Mit ihr verlassen knapp 50 weitere Mitglieder die Gesellschaft. Darunter auch FDP-Chef Christian Lindner, das ehemalige Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank Otmar Issing, der CDU-Politiker Oswald Metzger sowie der Ökonom Bernd Raffelhüschen. Ihren Kritikern warf Horn Sektiererei, Intoleranz, Gehässigkeit, Respektlosigkeit und Haß vor. „Mein Austritt ist ein Akt der persönlichen Abgrenzung; mit dem, was aus der Hayek-Gesellschaft zuletzt geworden ist, kann ich mich nicht mehr gemein machen.“

Kritik an Horn war zuvor unter anderem vom FDP-Politiker Frank Schäffler, der ehemaligen DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld sowie vom Ökonomen Erich Weede gekommen. Auch der Vorsitzende der Hayek-Stiftung, Gerd Habermann, ging auf Distanz zu Horn. Die Stiftung ist der wichtigste Finanzier der gleichnamigen Gesellschaft.

Besonders ihre Kritik am libertären Magazin Eigentümlich frei hatte für Unmut gesorgt. Zahlreiche Funktionäre der Hayek-Gesellschaft schreiben für die Monatszeitschrift. Chefredakteur André F. Lichtschlag antwortete an Horn: „Sie können sich vermutlich vorstellen, welchen nicht zuletzt auch wirtschaftlichen Schaden Sie riskieren, wenn Sie Worte wie ‘heikel am rechten Rand’ nutzen, die ansonsten von linken Extremisten zur Denunziation von Liberalen und Konservativen gebraucht werden.“ Die Hayek-Gesellschaft hatte zuletzt etwa 350 bis 400 Mitglieder. (ho)

> Hintergründe zum Streit in der Hayek-Gesellschaft

Karen Horn (2010): Handtuch geworfen Foto: dpa
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