KÖLN. Zwei Österreicher haben den deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest (ESC) in der Schweiz gewonnen. Mit ihrem deutschsprachigen Lied „Baller“ gewann das Geschwisterduo „Abor & Tynna“ Sonnabendnacht in Köln. Das ESC-Finale ist am 17. Mai in Basel.
Die beiden in Wien geborenen und in Österreich wohnenden Künstler kommen eigentlich von der klassischen Musik und heißen bürgerlich Attila und Tünde Bornemisza. Ihr 58jähriger Vater Csaba Bornemisza spielt seit 1993 als Cellist bei den Wiener Philharmonikern. Der 26 Jahre alte Attila („Abor“) ist ebenfalls Cellist, seine zwei Jahre jüngere Schwester Tünde („Tynna“) spielt Querflöte. Beide studieren derzeit noch – Maschinenbau und Philologie.
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Das Duo verortet sich selbst im Bereich Pop, Hip-Hop und Elektronik. Genau das vereint der Song, mit dem sie den deutschen Vorentscheid gewonnen haben. Letztlich entschieden die Zuschauer. Sie hatten nach der Vorauswahl einer Jury noch die Wahl zwischen fünf Sängern bzw. Gruppen.
Raab will den ESC gewinnen
Auch Hauptjuror Stefan Raab zeigte sich begeistert und sprach vom „jüngsten Song“ im Wettbewerb. Raab hat das Ziel ausgegeben, diesmal den ESC zu gewinnen. Das gelang ihm 2010 mit Lena Meyer-Landrut und dem englischsprachigen Song „Satellite“.
Nun wird der deutsche Beitrag erstmals seit Jahrzehnten wieder auf Deutsch gesungen. Mit englischsprachigen Liedern war Deutschland seit 2015 immer wieder nach hinten durchgereicht worden. Die Interpreten holten letzte oder vorletzte Plätze. Ausnahmen machten lediglich Michael Schulte (2018, vierter Platz) und im vergangenen Jahr Sänger Isaak mit dem zwölften Platz.
Warum dürfen überhaupt Österreicher für Deutschland antreten? Beim ESC kann jedes Land Künstler aus aller Welt nominieren. Die Herkunft und der Wohnort spielen dabei keine Rolle. Prominentestes Beispiel ist die Kanadierin Celine Dion, die 1988 für die Schweiz antrat und auch gewann. (fh)