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„Schädlich und unmoralisch“: Aufstand der Filmemacher gegen Claudia Roth

„Schädlich und unmoralisch“: Aufstand der Filmemacher gegen Claudia Roth

„Schädlich und unmoralisch“: Aufstand der Filmemacher gegen Claudia Roth

Berlinale: Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) steht unter massivem Beschuß – auch von Regie-Legende Martin Scorsese.
Berlinale: Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) steht unter massivem Beschuß – auch von Regie-Legende Martin Scorsese.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) steht unter massivem Beschuß – auch von Regie-Legende Martin Scorsese. Fotos: picture alliance (2) / Photoshot | – & Flashpic | Jens Krick
„Schädlich und unmoralisch“
 

Aufstand der Filmemacher gegen Claudia Roth

200 zum Teil preisgekrönte Regisseure und Produzenten aus aller Welt machen Front gegen die Grünen-Kulturstaatsministerin. Es geht um Claudia Roths mutmaßliche Gleichschaltungspolitik.
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BERLIN. Der offene Brief, den 200 weltweit anerkannte Filmschaffende unterzeichnet haben, ist ein Frontalangriff auf die Kulturstaatsministerin: „Wir protestieren gegen das schädliche, unprofessionelle und unmoralische Verhalten von Staatsministerin Claudia Roth“. Es geht um den von der Grünen-Politikerin durchgesetzten Rauswurf des italienischen Berlinale-Chefs Carlo Chatrian.

Die Unterzeichner – darunter die Regisseure Martin Scorsese, Radu Jude, Maria Speth und Olivier Assayas – werfen Roth vor, den „geschätzten künstlerischen Leiter“ zu demissionieren, „obwohl sie versprochen hatte, seinen Vertrag zu verlängern“.

Claudia Roths Aktion ist widersprüchlich

Die Staatsministerin hatte den Schritt damit begründet, daß sie an der Spitze der Hauptstadt-Filmfestspiele wieder nur einen Intendanten anstelle der bisherigen zwei wünsche. Doch Co-Chefin Mariëtte Rissenbek hatte ohnehin bereits angekündigt, ihren Posten aufgeben zu wollen. Mit Chatrian allein wäre es also auch zu der gewollten Lösung gekommen.

Aber Claudia Roth hat sich dem Verdacht ausgesetzt, einen politisch willfährigeren Intendanten von ihren Gnaden zu platzieren, um das Kino noch weiter in den Griff zu bekommen. Die Berliner AfD hatte bereits vor einer Woche, als die Entscheidung bekannt wurde, massive Kritik geübt und den Verdacht der parteilichen Gleichschaltung geäußert.

Nach der AfD-Kritik kommt der Paukenschlag

„Im persönlichen Gespräch und seinen öffentlichen Aussagen hat er sich als engagierter Festivalchef gezeigt, dem gute Filme wichtiger waren als solche, die dem woken Zeitgeist hinterherlaufen“, hatte der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Hauptstadtfraktion, Ronald Gläser, geurteilt. „Darin dürfte dann auch der Grund für seinen Rausschmiß liegen: Vermutlich ist Chatrian einfach nicht grün genug für Frau Roth.“

Während es nach dieser Kritik zunächst relativ ruhig blieb, hat die Film-Szene nun zu einem massiven Schlag gegen die Kulturstaatsministerin ausgeholt.

Am Ende des Briefes heißt es: „Wir verlangen nachdrücklich, Carlo Chatrians Amtszeit zu verlängern und den Schaden zu reparieren, der diesem essentiellen Filmfestival zugefügt wurde.“ Noch ist unbekannt, wen Roth für den wichtigen Posten im Visier hat. Renommierte Kandidaten sollen schon erklärt haben, an der Intrige nicht mitwirken zu wollen und die Übernahme der Festivalleitung abzulehnen. (fh)

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) steht unter massivem Beschuß – auch von Regie-Legende Martin Scorsese. Fotos: picture alliance (2) / Photoshot | – & Flashpic | Jens Krick
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