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„Kulturelle Aneignung“: Weiße spielen Reggae: Konzert-Abbruch

„Kulturelle Aneignung“: Weiße spielen Reggae: Konzert-Abbruch

„Kulturelle Aneignung“: Weiße spielen Reggae: Konzert-Abbruch

Die Schweizer Band "Lauwarm" bei einem ihrer Auftritte. Weiße Hautfarbe und Reggae.
Die Schweizer Band "Lauwarm" bei einem ihrer Auftritte. Weiße Hautfarbe und Reggae.
Die Schweizer Band „Lauwarm“ bei einem ihrer Auftritte. Foto: Screenshot Youtube
„Kulturelle Aneignung“
 

Weiße spielen Reggae: Konzert-Abbruch

Weil die Band-Mitglieder weiß sind, aber Reggae spielen, wird ein Konzert abgebrochen. Vorwurf: „Kulturelle Aneignung“. Der Veranstalter bedauert, daß er das Publikum nicht „besser schützen“ konnte.
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BERN. Das Konzert der Gruppe „Lauwarm“ in der Berner Brasserie „Lorraine“ ist abgebrochen worden, weil die Band Reggae spielte. Deren Mitglieder haben weiße Hautfarben, tragen aber zum Teil Rastazöpfe und afrikanische Kleidung. Spielen Weiße diese Musik und schmücken sich mit diesen Frisuren, gilt das in der linken Szene als „kulturelle Aneignung“ und ist strikt verpönt.

Während des Auftritts in der linksalternative Szene hätten mehrere Besucher „Unwohlsein mit der Situation“ geäußert, begründete die Brasserie den Abbruch auf Facebook. Die Veranstalter bedauerten, daß der Auftritt „bei Menschen schlechte Gefühle ausgelöst hat“. Für die angebliche „Übernahme einer Kultur durch Angehörige einer anderen Kultur“ baten sie um Entschuldigung. Rastazöpfe und Reggae-Musik seien grundsätzlich Jamaikanern vorbehalten. Die Neue Zürcher Zeitung hat über den Vorfall berichtet.

Ähnliche Vorfälle in Deutschland

Die ebenfalls zur linken Szene gehörende Band versteht die Welt nicht mehr: „Wir fühlten uns vor den Kopf gestoßen, da niemand aus dem Publikum auf uns zugekommen ist, als wir an dem Abend gespielt haben“, sagte der Musiker Dominik Plumettaz der NZZ. Gegen den Vorwurf des Rassismus wehrte er sich: Es gehe bei den Auftritten seiner Band weder um Provokation, noch um kulturelle Aneignung. „Wir inspirieren uns von anderen Kulturen und anderen Musikrichtungen, entwickeln diese weiter und machen so unsere Musik.“

Damit dürfte es nun vorbei sein. Nach dem schlagzeilenträchtigen Konzertabbruch dürfte es „Lauwarm“ schwer haben, noch Veranstaltungsorte zu finden. Und so teilte die Brasserie auch mit, daß man die Band überhaupt für den Auftritt eingeladen habe, sei auf eigene „Sensibilisierungslücken“ zurückzuführen. Man hätte das Publikum „besser schützen müssen“. Am 18. August wolle man nun einen Informationsabend zu Thema kulturelle Aneignung anbieten.

Auch in Deutschland hat es bereits ähnliche Fälle gegeben. Zuletzt hatte „Fridays for Future“ die Musikerin Ronja Maltzahn von einem Auftritt ausgeladen, weil sie als Weiße Rastazöpfe trägt. Allerdings erhielt sie noch eine Chance: „Solltest du dich bis Freitag dazu entscheiden, deine Dreadlocks abzuschneiden, würden wir dich natürlich auf der Demo begrüßen und spielen lassen.“ (fh)

Die Schweizer Band „Lauwarm“ bei einem ihrer Auftritte. Foto: Screenshot Youtube
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