MÜNCHEN. Die bayerische Staatregierung hat beschlossen, im Eingang aller staatlichen Behörden im Freistaat künftig Kruzifixe anzubringen. Laut dem Ministerrat solle dies verdeutlichen, „was die bayerische kulturelle Prägung“ sei, berichtet der Bayerische Rundfunk (BR). Die Verpflichtung gilt für alle Behörden des Freistaats Bayern ab dem 1. Juni 2018. Gemeinden, Landkreisen und Bezirken wird empfohlen, entsprechend zu verfahren.
Bei seiner Regierungserklärung vergangene Woche hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gefordert, daß jeder, der in Bayern lebe, sich auch an die hiesigen Sitten und Gebräuche halten müsse. Er wolle daher ein Zeichen setzen und in allen Behörden des Freistaats Bayern „nicht Kreuze abhängen, sondern überall sichtbar anbringen. Das ist unsere Prägung, und wir wollen, daß diese Prägung auch erhalten bleibt.“
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Der Studentensprecher an der Universität Regensburg, Tarek Carls, hat gegenüber dem BR Widerstand bis hin zu zivilem Ungehorsam gegen das mögliche Aufhängen eines Kreuzes an der Bildungseinrichtung angekündigt. „Weil wir diese Dinger einfach nicht aufhängen werden“, betonte er. Die Hochschule sei ein säkularer, weltoffener Ort. Es bestehe „absolut nicht der Bedarf, eine Religion zu bevorzugen“. (tb)