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Silberlockige Sexisten: Kaisers royaler Wochenrückblick

Silberlockige Sexisten: Kaisers royaler Wochenrückblick

Silberlockige Sexisten: Kaisers royaler Wochenrückblick

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick.
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick.
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Silberlockige Sexisten
 

Kaisers royaler Wochenrückblick

Strack-Zimmermann wird von der feministischen Zeitschrift „Emma“ als „Sexist Man Alive“ für ihre penetrante Werbung für Waffen an die Ukraine. Und Thomas Gottschalk wird von den Woken angezählt. Boris T. Kaiser blickt zurück.
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Weihnachts-Abo, Weihnachtsbaum, Zeitungen

Marie-Agnes Strack-Zimmermann gelangte in dieser Woche zu zweifelhaften Ehren. Diesen Satz könnte ich, angesichts der unrühmlichen Figur, die die unter passiv-aggressivem Dauerstrom stehende FDP-Politikerin bei nahezu jedem ihrer öffentlichen Auftritte macht, im Grunde jede Woche schreiben. Diesmal gibt es dafür allerdings einen ganz besonderen Anlaß. Die Frauenzeitschrift Emma hat die oberste Kriegerin der deutschen Verteidigungspolitik zum „Sexist Man Alive“ (!) gekürt. Diese Anti-Auszeichnung vergibt das feministische Magazin sonst eigentlich nur an Männer, die, nach der Definition der Redaktion, besonders ausgeprägte „Macho-Eigenschaften“ an den Tag legen.

Zu den Gewinnern der letzten Jahre gehörten zum Beispiel der Rapper Kollegah (2019), FDP-Chef Christian Lindner (2020), Papst Franziskus (2021), die Internet-Quatschbirne Sascha Lobo (2022) und der omnipräsente Skandal-Fabrikant Jan Böhmermann (2023). Zur Begründung ihrer ungewöhnlichen Wahl in diesem Jahr schreibt das Blatt: Strack-Zimmermann sei „eigentlich ein Traumfall für Emma. Ein wahres feministisches „Role-Model“. Mutter, Kinderbuch-Vertreterin im Ruhestand – und heute berühmt-berüchtigte Spitzenpolitikerin. Vor allem aber ist sie ein Paradefall gegen die grassierende Transideologie. Denn diese Frau beweist, daß Frau weder den Vornamen wechseln, noch Hormone schlucken, geschweige denn sich die Brüste abnehmen lassen muß, um ein ganzer Kerl zu sein. Und was für einer! Wäre da nicht das dröhnende Waffengerassel.“ Das liest sich so böse, so zynisch, so „zutiefst menschenverachtend“ und beleidigend; Ich hätte es selbst schreiben wollen.

Emma zerlegt Strack-Zimmermann

Vor allem aber macht die niedergeschriebene Laudatio aus dem Hause Alice Schwarzer klar, daß das Mitglied des „Förderkreis Deutsches Heer“ die vor allem für eine Frau wenig schmeichelhafte Auszeichnung in erster Linie für ihren Einsatz im beziehungsweise für den Krieg gegen Rußland zur Verteidigung der Ukraine bekommt. So heißt es in der Urteilsbegründung der Emma-Redaktion auch: „Die Helm-Frisur sitzt, das Feindbild auch. Mit Ray-Ban-Brille und hochgestelltem Kragen ist sie allzeit bereit zum Abheben: unsere ‘Eurofighterin’ (Wahlslogan FDP). Ganz wie ihr offensichtliches Vorbild Tom Cruise (als Kampfpilot ‘Maverick’ in ‘Top Gun’). Der hatte es auch auf russische MiGs abgesehen. Im Cockpit hockt sie wie er. Zwei, die weder Tod noch Teufel fürchten. Take my breath away.“ Zugegeben, die von den Autorinnen hier verwendeten popkulturellen Referenzen wirken ein wenig eingestaubt, aber vielleicht auch gerade deswegen so passend, für die Gouvernante des zeitgenössischen „Liberalismus“.

„StrackZi“ oder auch „Flak-Zimmermann“, wie Emma sie nennt, „läßt sich nur zu gern in der ‘Danger Zone’ ablichten: beim Truppenbesuch, bei Wehrübungen oder eben beim Flug im Eurofighter. ‘Top-Gun-Feeling pur’ tönte sie nach ihrem Rundflug beim Luftwaffengeschwader 31 in Nörvenich auf Social Media. Kosten: rund 80.000 Euro. Bezahlen? Wir. Niemand streitet in Deutschland so penetrant pro Waffen für die Ukraine und gegen Friedensverhandlungen wie sie: Marie-Agnes Strack-Zimmermann, 66 Jahre alt, Mutter von drei Kindern, Großmutter von drei Enkelkindern. Mit dem T-Shirt ‘Taurus für die Ukraine – zusammen bis zum Sieg’ posierte sie auf Social Media. Zusammen bis zum totalen Sieg? Keine Talkshow ohne den heroischen Haudegen. ‘In jeder Talk-Show ein Gewinn, weil ich die Allergeilste bin’, lautete die Selbsteinschätzung des Horrorclowns beim ‘Orden wider den tierischen Ernst’ in der Karnevalsbütt in Aachen.“ Das sind wirklich ganz schön harte Worte, die die Redakteurinnen des Magazins ihrem „Sexist Man Alive“ da an den „Helm“ werfen. Aber ein echter Kerl kann das ab!

Nicht nur Häuptling Silberkopf muß in diesen Tagen einiges einstecken. Auch der Mann, der jahrzehntelang der goldenste Lockenpracht der deutschen Fernsehnation trug, steht weiterhin massiv in der Kritik. Bereits seit Wochen arbeitet sich die junge – oder teilweise auch gar nicht mehr ganz so junge – woke Medienschickeria an „Wetten, daß…?“-Legende Thomas Gottschalk ab. Der will nämlich einfach nicht nach ihren Regeln spielen, sondern so bleiben, wie er schon immer war.

Woke kämpfen gegen Boomer

Daß ihn seine, in den Worten seiner woken Kritiker, „kulturell unsensible“, „voll sexistische“, für die wahren Probleme dieser Welt „wenig wachsame“ „Boomerhaftigkeit“, in der Vergangenheit erfolgreicher gemacht hat, als es die, die ihn heute kritisieren – und dabei gleichzeitig versuchen, in seine übergroßen Fußstapfen zu treten – allesamt sind, waren oder jemals sein werden, scheint die „neuen Medienmacher“ tief zu schmerzen. Um nicht weiter so peinlich berührt im direkten Vergleich mit dem alten weißen Show-Riesen stehen zu müssen, versuchen sie nun alles, um das sie so erbarmungslos überschattende Denkmal in der deutschen Fernsehlandschaft zu stürzen. So wurde Gottschalk in jüngster Zeit auch schon so ziemlich alles vorgeworfen, was man heute jemandem vorwirft, wenn man ihn und seinen guten Ruf nachhaltig vernichten will.

Aktuell versuchen die hiesigen Woken, den Entertainer zu so einer Art blondem P. Diddy im Polyesteranzug zu machen. So hat in dieser Woche beispielsweise die Komikerin Carolin Kebekus mit Gottschalk „abgerechnet“. In ihrer ARD-Sendung Die Caroline Kebekus Show (haben Sie bisher auch noch nie etwas von der gehört?) flachwitzelt die Moderatorin über die vermeintliche Opferrolle, die der sich „unverstanden“ fühlende ehemalige „Wetten, daß…?“-Moderator in ihren Augen offenbar einnimmt. Dieser müsse sich jetzt den „Frust“ darüber, daß er nicht einmal mehr sagen dürfe, was er wolle, „von der Seele schreiben“, sagt Kebekus, bezugnehmend auf Gottschalks neues Buch Ungefiltert, um dann mit der Frage: „Gibt’s denn niemanden mehr, der auf seiner Seite steht?“ zu einer angeblichen Pro-Gottschalk-Demonstration zu schalten.

Nachwuchs-Komödiantin will „Wetten, daß…?“-Legende „ins Heim“ abschieben

Dann war aber Schluß mit lustig. Weil sie diese ganze „Thomas-Gottschalk-Sache“ so „richtig schlimm schade“ findet, hat Kebekus ein Lied für ihn gemacht. In diesem singt der 44jährige Nachwuchsstar der deutschen Comedy dem TV-Urgestein ins Gewissen: „Tommy, ich glaub, du mußt einsehen, du darfst ner Frau nicht ans Bein gehen. Einfach nicht hinsehen. Wegschauen, wenn Knie – vorbeigehen“, säuselt die moralinsaure  ins Mikrofon und dem „mistlabernden Mann“ ins „Hörgerät“. Damit sie und ihr Publikum „nicht zum xten Mal kotzen“ müssen, würde die Autorin (Pussyterror) den alten Mann am liebsten „ins Heim“ abschieben; womit sie zumindest indirekt eingesteht, daß auch sie ganz gerne mal diskriminiert.

Aber natürlich nur die, die man unter dem „sanften Totalitarismus“ der „Woko Haram“ noch diskriminieren darf. Außer „alte weiße Männer“ bleibt einem da als brave Schülerin der politisch korrekten Lehre eben nicht mehr viel, worüber man noch unverkrampft Spaß machen kann. Mit dem unverkrampften Spaß dürfte es, in einer Zeit, in der selbst der ultimative Familienunterhalter Gottschalk bereits als „kontrovers“ gilt, aber sowieso ganz generell nicht mehr weit her sein. Willkommen in der vielleicht spießigsten westlichen Gesellschaft aller Zeiten …

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
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