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Dr. Guttenbergs Makel

Dr. Guttenbergs Makel

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Jetzt haben wir ihn endlich, den schönen Karl-Theodor zu Guttenberg, wir können schwarz auf weiß belegen, daß er ein Schummler ist, ein „Mogel-Minister“. „Der Lack ist endgültig ab“, freut sich der der SPD-Verteidigungspolitiker Rainer Arnold. Das ist der Mann, der bei Bundestagsdebatten regelmäßig nach Punkten gegen zu Guttenberg verliert.

Der moralinsaure Fraktionschef der Grünen kann sich vor Freude auch nicht mehr zurückhalten: Der Verteidigungsminister habe nun ein Problem, für welches er die Verantwortung nicht mehr abgeben könne. Sagt Jürgen Trittin, der übrigens auch immer recht blaß aus neben dem Minister aussieht – vor allem, wenn „KTG“ ihn und seine ungehobelten Freunde gekonnt vom Rednerpult herab abkanzelt.

„Infight“ der Politikberater und PR-Experten

Nachdem der Jura-Professor Andreas Fischer-Lescano sich die Arbeit gemacht hat, einige abgeschriebene Stellen aus zu Guttenbergs Doktorarbeit zu ermitteln, beginnt jetzt der „Infight“ der Politikberater und PR-Experten. Dem schönen Minister, beliebt bei alt und jung, ist ein Makel nachzuweisen. Seine Truppe muß das gerade biegen, die anderen müssen das ausschlachten. Bis zu seinem Sturz, wenn’s eben geht: „Es braut sich hier ohne Zweifel ein Sturm zusammen“, formuliert es bildreich und opulent der Berlin-Korrespondent der ARD, Werner Sonne.

Dummerweise sieht es tatsächlich nach einem häßlichen Makel aus: Auch wenn die Doktorarbeit 475 Seiten lang und 1.200 Fußnoten stark ist, wie der Verteidigungsminister selbst angibt, sind die plagiierten Passagen zu lang und zu zahlreich, um es einfach nur als unsaubere Arbeit abzutun. Das ist schlichtweg Mist. Schade.

Aber: Sei’s drum. Glücklicherweise interessiert das den Wähler nicht wirklich. Vermutlich wird auch diese Affäre an seinem guten Aussehen, seiner selbstsicheren Haltung und seinem perfekt geschnittenen Anzug abprallen. Und warum auch nicht? Vielleicht bringt der Bild-Kolumnist Franz-Josef Wagner die Haltung der meisten Bürger auf den Punkt: „Macht keinen guten Mann kaputt. Scheiß auf den Doktor.“ Da hat er Recht.

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