Man spricht wieder von der Diktaturgefahr in Deutschland. Eine „herzliche Ökodiktatur“ sieht die FAS heraufdämmern: Die zwinge die Bürger zu Biosprit, Wärmedämmung und Solarstrom – Widerstand ist zwecklos. „Wir bewegen uns in Richtung Ökodiktatur“, zitiert die Sonntagszeitung den Ökonomen Carl-Christian von Weizsäcker.
Selbst „Managementberater“ wie der Vielschreiber Reinhard Sprenger schrecken schon nicht mehr vor einem Adjektiv zurück, vor dem das zwanzigste Jahrhundert schauderte: „Politik wird totalitärer, sie ist nur weiblich geworden. Damit meine ich, die Politik ist zu lenkend, zu eingreifend – aber alles mit einem Lächeln.“
Das herbe Lächeln der Mona Angela
Denkt er dabei an das herbe Lächeln der Mona Angela? Wie dem auch sei, vom totalitären Staat sind wir in Deutschland, vorerst, noch weit entfernt. Totalitäres Denken ist dagegen weiter verbreitet und nicht totzukriegen. Sein erstes Kennzeichen: Menschheitsbeglückung auch mit Zwang und um jeden Preis – nicht zufällig nannte sich die erste totalitäre Diktatur der Neuzeit, die der Jakobiner, „Wohlfahrtsausschuß“. Von der „guten Regierung“ zur sanften Diktatur ist es nicht weit.
Sendungsbewußtsein, der Trieb zur Gleichmacherei und die zwanghafte Einmischung in alle Lebensbereiche gehört ebenfalls dazu. Und natürlich duldet totalitäres Denken keinen Widerspruch, weil die jeweils zugrundeliegende Ideologie ja im alleinigen Besitz der Wahrheit und des Schlüssels zum irdischen Paradies oder zur Abwendung der Apokalypse ist. „Alternativlos“, heißt das im lächelnden Merkel-Sprech.
Schließlich das Kader-Prinzip: Wo’s langgeht, weiß nur eine „ethische Elite“ – so definiert der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Merkelberater Hans Joachim Schellnhuber. Die „breite Mehrheit“ kapiert’s ja nicht, mit der kommt man nicht weiter.
Totalitäre Potentiale des Gouvernanten-Wohlfahrtsstaates
Und wer nicht glauben will, daß Kohlendioxid am drohenden Weltuntergang schuld ist und „reduziert“ werden muß, koste es, was es wolle, der ist eben ein Verräter, ein „Klimaleugner“, oder verrückt und muß zum Verstummen gebracht werden. Oder umerzogen werden: Zum Mülltrenner, Gebäudedämmer, Glühbirnenabschaffer, CO2-Vermeider, Nichtraucher, Vegetarier, Ökostromsubventionierer. Die Programme jagen einander.
Und als nächstes nehmen wir den Gouvernanten-Wohlfahrtsstaat der Sozial- und Integrationsindustrie ins Visier. In deren monokausalem Erlösungsmodell – alle Probleme sind nur sozial, und mit Betreuung, Umverteilung, Quoten, Einheitsschulen, Toleranz- und Anti-Gewalt-Training und natürlich viel „Kampf gegen rechts“ wird alles wieder gut – stecken noch ganz andere totalitäre Potentiale.
Fehlt noch was? Richtig, politische Kommissare. Aber die haben wir ja in Brüssel.