„Die CDU hat ihre eigenen Sarrazins“, feixt der Stern über die „Mobilmachung“ der Union gegen die Vertriebenen-Präsidentin Erika Steinbach. Stimmt. Nur anders, als die Preßbengel vom linken Boulevard das meinen.
Sarrazin hat Fakten ausgesprochen und wird dafür verdroschen. Ebenso ergeht es Steinbach und den beiden BdV-Funktionären Arnold Tölg und Hartmut Saenger, die sie in Schutz genommen hatte. Denen wird in einer seit Wochen anhaltenden Kampagne vorgehalten, die keineswegs friedfertige Politik Polens gegenüber Deutschland und der deutschen Volksgruppe auf ihrem Staatsgebiet in der Zwischenkriegszeit angesprochen zu haben.
Über die Einordnung und Bewertung von Fakten kann man streiten, die Tatsachen selbst lassen sich nicht wegempören. Anders im politisch korrekten Tollhaus der sogenannten „Volksparteien“: Wer ein falsches Wort sagt, ist ein Lästerer und Ketzer und wird gesteinigt.
Im Feuer der Fraktionskollegen
Es kommt nicht von ungefähr, daß Steinbach zuerst ins Feuer der Fraktionskollegen geraten war, weil sie für Sarrazin Partei ergriffen hatte – Fraktionschef Kauder persönlich hatte Steinbach scharf angegriffen, weil sie nicht akzeptieren wollte, wie man Sarrazin „mundtot“ mache.
Die Kategorien des grotesken Rituals scheinen direkt aus Orwells Wahrheitsministerium zu stammen: Zustandsbeschreibung ist Rassismus. Tatsachen sind Geschichtsklitterung. Unwissenheit ist Stärke. Mit Gedankenverbrechern, die die Sprachregeln brechen, springt die politische Klasse wie eine gleichgeschaltete Einheitspartei um: Merkel verurteilt Sarrazin, die SPD schmeißt ihn raus und fordert als Retourkutsche eine Distanzierung der Union von Steinbach.
Die weiß wohl schon, was ihr blüht: „Da können Sie mich ja ausschließen, wenn Sie wollen.“ Sollte Frau Steinbach doch noch merken, daß sie mit ihrer konservativen Grundeinstellung und als Vertreterin deutscher Interessen, in diesem Falle der Heimatvertriebenen, in der CDU genauso fehl am Platze ist wie bei Roten, Grünen und Kommunisten oder der FDP des polnischen Hilfsaußenministers? Das wäre immerhin mal ein Anfang. Schafft zwei, drei, viele Sarrazins!