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Betreute Familien

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Cato, Palmer, Exklusiv

Wenn mir bei der CDU eine Phrase aus den Ohren herauskommt, dann ist es die, daß man mit der „Modernisierung“ der Partei doch kein ideologisches Ziel verfolge, sondern nur gezwungenermaßen auf „gesellschaftliche Veränderungen“ reagiere. Daß Parteien solche „gesellschaftlichen Veränderungen“ mit ihren Umerziehungsprojekten ständig herbeiführen, daran wird kein Gedanke verschwendet.

Besonders häufig bekommt man das zu hören, wenn man die von der CDU betriebene Familien-Umerziehungspolitik kritisiert. So heißt es beispielsweise, man müsse doch zwangsläufig für einen möglichst extremen Ausbau der staatlichen Kita-Betreuung eintreten, denn schließlich „müssen“ Frauen heute doch auch arbeiten! Das Einzige, was Frauen müssen, ist in Wirklichkeit derartige Sprüche zu hinterfragen.

Auch vor 1968 konnten viele Familien mit nur einem arbeitenden Elternteil glücklich leben. Obwohl aber heute dank technischem Fortschritt der Wohlstand und Überfluß der Gesellschaft noch viel höher ist, soll das heute angeblich partout nicht mehr reichen. Also müssen massenhaft Kitas her, mit dem Signal: ist doch egal, ob das Kind staatlich oder familiär betreut wird. Was für den Hund gilt, soll auch für das Kind gelten.

Meine Aussage in meiner Hartz-IV-Kolumne, es sei nur natürlich, „daß der Mensch sich mit seiner eigenen Hände Arbeit versorgen will“, war von mir nicht ganz korrekt formuliert, sie trifft meinen Standpunkt nicht ganz. Es stimmt zwar, daß jeder Mensch unabhängig von staatlichen Transferleistungen leben will. Keinesfalls aber ist einen Lebensweg als Mutter weniger sinnstiftend als eine berufliche Karriere von Frauen. Eva Herman hat schon recht, daß  Formulierungen wie „nur Mutter“ viel aussagen über den Zeitgeist.

Auch die CDU zerstört die Familien an allen Ecken und Enden

Aus der Mär, alle Frauen müßten angeblich arbeiten, spricht in Wirklichkeit nur ein materialistischer Geist, der nur zufrieden ist, wenn es immer finanziell in allen Dingen für das Beste reicht. Gerade die CDU als angeblich „wertkonservative“ Partei wäre hier in der Pflicht, eine Kampfansage gegen diesen Zeitgeist zu formulieren, der einerseits von links-feministischer Seite kommt, andererseits aber auch aus dem FDP-Millieu. Ein Ende des Arbeitswahns würde nebenbei auch den Arbeitsmarkt zumindest ein wenig entspannen.

Aber gilt dies denn nur für Frauen? Warum beklagt sich kein Feminismuskritiker darüber, daß „Nur-Väter“ gleichfalls nicht gerade gesellschaftlich anerkannt sind? Wenn man dies sagen würde, müßte man Männer als Benachteiligte und Opfer der herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse ansehen und das vermeiden selbst die meisten Feminismus-Kritiker.

Die CDU reagiert zwar stets entgeistert, wenn man das so sagt, aber es bleibt trotzdem richtig: Die Familie (besonders die traditionelle) wird nicht nur von der CDU an allen Ecken und Enden zerstört und zur staatlich betreuten Familie umgebaut.

Neben dem massiven Ausbau von staatlichen Kindertagesstätten als angeblich ultimatives Heil zählt dazu auch der Kult um die Ganztagsschule. In den 50er Jahren hatten 12jährige nicht selten eine bessere Bildung als heutige Abiturienten – und dies trotz der weitaus schlechteren finanziellen und technischen Möglichkeiten als heute und der viel größeren Klassenverbände. Trotzdem wird so getan, als sei die Bildungsmisere keine Folge von mangelnder Anstrengung und Disziplin, sondern von fehlender möglichst ganztägiger Betreuung. Es ist wie überall in der Politik: Die einfachsten, natürlichsten Dinge des Lebens klappen nicht mehr und sollen mit irgendwelchem komplizierten, neumodischen Schnickschnack gelöst werden.

Betreuungs-Sozialismus fürt zur trostlosen Gesellschaft

Natürlich gibt es auch manche asoziale beziehungsweise in Erziehungsfragen inkompetente Eltern. Die CDU in Nordrhein-Westfalen fordert deshalb bereits ein verpflichtendes Kita-Jahr. In Wahrheit ist gerade die zunehmende Ersetzung der Institution Familie durch den Staat der Grund dafür, daß viele Eltern nicht mehr wissen, wie man ein Kind erzieht. Warum erfreuen sich denn Sendungen wie „Super-Nanny“, die das Selbstverständliche vermitteln sollen, wohl solch wachsender Beliebtheit in Zeiten, in denen Menschen auf den Mond fliegen können?

Der Politik sind Deutschkurse für Migrantenkinder ein Herzensanliegen. Aber in was für einem Irrenhaus leben wir eigentlich, wenn nicht die Eltern, sondern der deutsche Staat dafür verantwortlich gemacht wird, daß die Migrantenkinder deutsch lernen? Dieser auf der Hand liegende Irrsinn wird noch nicht mal erkannt.

Auch daß manche Jugendämter das Instrument des Sorgerechtsentzugs auf erschreckende Weise mißbrauchen, wie Medien berichteten, spiegelt ein zunehmendes Mißtrauen von Politik und Gesellschaft gegenüber der Familie. Der ständig suggerierte Tenor: Der Staat kann’s besser. Wo wird das Alles enden? Von Montag bis Sonntag Ganztags-Pflicht-Betreuung durch den Staat? Wenn es so weiter geht mit diesem Betreuungs-Sozialismus, steht uns eine sehr, sehr trostlose Gesellschaft bevor.

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