Die Nummer ging gewaltig in die Hose. Ein paar radikale Klima-Kleber konnten kürzlich nicht vor Gericht erscheinen, weil sie an den weißen Palmenstränden Ostasiens verweilten. Hohn, Spott und Heuchelei-Vorwürfe haben sich die Luxusurlauber und die angeschlossene Weltuntergangsmaschinerie auf jeden Fall reichlich verdient.
Schon der erste Rechtfertigungsversuch trieb einem wahlweise Schamesröte ins Gesicht oder den Puls in Richtung 300. Die verwöhnten Bürgerkinder hätten den Langstreckenflug gar nicht als „Klimaschützer“, sondern als „Privatpersonen“ gebucht. Bäm! „Gerade noch aus der Schlinge gerettet“, mögen sich die sonst so finster und depressiv dreinblickenden Berufsstörer gedacht haben. Ergebnis: Noch mehr berechtigter Spott und Hohn.
Offizielle Heuchelei-Erlaubnis
Mit diesem PR-Desaster hätten es die von US-Milliardären mitfinanzierten getroffenen Hunde dann auch sein lassen können. Aber wie das so mit Getroffenen ist: Es mußte nochmal nachgelegt werden. Also folgte heute eine ganze Reihe von Twitter-Nachrichten, in der die „Letzte Generation“ zu retten versuchte, was einfach nicht mehr zu retten ist.
Kernausrede nun: Die beiden Langstrecken-Flieger seien gar nicht auf Bali sondern in Thailand. Und das für „einige Monate“. Da fällt einem ja wirklich ein Stein vom Herzen. Aber es wird argumentativ tatsächlich noch wilder: „Sich politisch gegen den Klimakollaps zu engagieren, geht oft damit einher, das eigene Leben umzustellen. Es ist jedoch keine Voraussetzung, dies zu tun.“
Sich politisch gegen den Klimakollaps zu engagieren, geht oft damit einher, das eigene Leben umzustellen. Es ist jedoch keine Voraussetzung, dies zu tun. Insbesondere beeinflusst es auch nicht, wie richtig oder falsch Forderungen an die Bundesregierung sind. 7/12
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) February 2, 2023
Hauptsache Langstrecke
Ist es nicht? Wird nicht genau das von blockierten Autofahrern, die man im Zweifel nicht mal zu wichtigen Arztterminen durchläßt, nicht ausdrücklich gefordert. Das „Privatleben“ ist diesen Leuten offenbar nur wichtig, wenn es das eigene ist. Alle anderen sollen schön leiden und sich einschränken. Es folgen dann noch ein paar bekannte Forderungen an die Bundesregierung, sich in das Privatleben der Bürger einzumischen.
Ganz am Ende wird es dann sogar versöhnlich. „Laßt uns zusammenkommen und auf demokratische Weise in einem Gesellschaftsrat entscheiden, wie wir das möglich machen.“ Fragt sich nur, wo das Treffen zur Demokratie-Abschaffung stattfinden soll. Bali? Thailand? Auf den Osterinseln? Am besten irgendwo, wo sich keine Spinner auf die Straße kleben. Und dann auch nur privat.