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Heizhammer, Corona-Reue und Ahmed Mansour: Kaisers Royaler Wochenrückblick

Heizhammer, Corona-Reue und Ahmed Mansour: Kaisers Royaler Wochenrückblick

Heizhammer, Corona-Reue und Ahmed Mansour: Kaisers Royaler Wochenrückblick

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Heizhammer, Corona-Reue und Ahmed Mansour
 

Kaisers Royaler Wochenrückblick

Die Bundesregierung wird zu einer schlechten Reality-Soap, Corona-Hardliner im Heuchel-Modus und ein Islamkritiker im Visier. Boris T. Kaiser blickt zurück.
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„Regierung in Trümmern!“, titelte Europas größte Boulevardzeitung mit den vier Buchstaben in dieser Woche, nachdem das Bundesverfassungsgericht das geplante Heizungsgesetz der Ampel-Koalition gestoppt hatte. Im Kabinett, so konnte man lesen, soll es mittlerweile Streit um vieles und zwischen allen geben. Würde es sich dabei um eine der vielen Reality-TV-Formate, die das ganze Jahr so über die Fernsehbildschirme der Republik flimmern, handeln, die im Kabinett herrschenden Zustände wären wohl ein Garant für gute Unterhaltung und ziemlich hohe Einschaltquoten.

In der echten Realität bedeute das, was die Bundesregierung da so fabriziert, jedoch eine stetige Vernichtung des Wohlstands der deutschen Bevölkerung, ohne, daß diese, zumindest Woche für Woche einen der Akteure rauswählen könnte. Die Aussage, daß nun „nicht die Zeit der Wünsche“ sei, mit der der Bundesfinanzminister dieser Tage seine „Trendwende vom reinen Verteilen des Wohlstands hin zu einer Perspektive, in dem es um das Erwirtschaften geht“, angekündigt hat, muß für die Bürger, die die ideologischen Spinnereien der bunten Koalition in Berlin, mit dem von ihnen erwirtschafteten Geld, kaum mehr finanzieren können, ohne dabei bei sich selbst zu sparen, daß es nur so quietscht, wie reiner Hohn klingen.

Späte Corona-Reue?

Auf Twitter wird schon die ganze Woche über ein Satz der Journalistin Gigi Deppe aus den Tagesthemen zitiert, der für viele mindestens genauso unerträglicher klang, wie das, was man aus Regierungskreisen so zu hören bekommt. „Wir waren alle irgendwie unsicher, was wir da tun. Aber wir hatten keine rechte Wahl“, sagte die Leiterin der ARD-Rechtsredaktion Hörfunk in ihrem Kommentar zu den Klagen der Corona-Impfgeschädigten für die abendliche Nachrichtensendung im Ersten.

Unter Verwendung dieser Worte erinnern unzählige Nutzer nun daran, was die, die sich angeblich so unsicher waren, alles glaubten, tun und sagen zu müssen, um so viele Leute wie möglich auf ihre unsichere Linie zu bekommen. Darunter auch die Aussagen etlicher Journalisten und Medienschaffenden, die den Ungeimpften und sogar sämtlichen Kindern vorwarfen, „unsolidarische Pandemie-Treiber“ zu sein, und sie dabei unter anderem als „Verfassungsfeinde“, „Ratten“ und „Blinddarm“ der Gesellschaft bezeichneten, die für das „Überleben des Gesamtkomplexes“ nicht „im strengeren Sinne essentiell“ seien.

Distanzierender Islamkritiker im Visier

Auch die „Guten“ hatten in der vergangenen Woche mal wieder eine ihrer Twitter-Kampagnen am Laufen. Ziel des neuen Shitstorms war der Islamkritiker Ahmad Mansour. Dieser hatte im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu den migrantisch dominierten Krawallen in Frankreich Stellung bezogen – und dabei auf die kulturellen Hintergründe der Gewalt verwiesen. Was macht den Mann eigentlich zu einem Frankreich-Experten?, fragen nun die, die sich selbst sonst gerne als Experten für alles aufspielen.

Zudem bestreitet die linke Front in dem sozialen Netzwerk von Elon Musk, die trotz aller Abtrittsbekundungen des rot-grünen Lagers noch immer erstaunlich groß ist, daß die Eskalation in den Vororten von Paris irgendetwas damit zu tun habe, welchem Glauben die „Franzosen“, die sich an diesen beteiligen, anhängen würden – oder, woher die Familien der Gewalttäter ursprünglich mal nach Europa eingewandert seien. Viel mehr handle es sich bei den „Protesten“ ausschließlich um ein Aufbegehren gegen soziale Ungleichheiten, Diskriminierungen und Polizeigewalt, so der Tenor in den Anti-Mansour-Tweets.

Kritik und Selbstkritik

Allzu großes Mitleid muss man mit dem Bestseller-Autor, der immer dann gebucht wird, wenn man mal wieder einen moderaten Alibi-Vertreter der „Gegenseite“ für einen journalistischen Beitrag zum Thema Einwanderung oder eine Talkshow oder Podiumsdiskussion über „Religion“ braucht, allerdings nicht. Die Dinge, die Mansour jetzt an den Kopf geworfen werden, sind zwar fast allesamt falsch, aber keineswegs unfair.

In Anbetracht dessen, daß der ach so kritische Publizist immer ganz vorne mit dabei war, wenn es darum ging, sich von allen zu distanzieren, die bei ihrer Kritik vermeintlich etwas über das Ziel hinausgeschossen sind – oder sonst irgendetwas „falsches“ gesagt haben, kann man das, was ihm nun gerade selbst widerfährt, durchaus unter der Rubrik Karma abbuchen. Der „liberale Moslem“ wollte immer auf Biegen und Brechen dazugehören zur coolen schillernden Medienszene. Diese ist inzwischen jedoch alles andere als in irgendeiner Weise freiheitlich.

Auch entspricht sie nicht im geringsten den hohen moralischen Ansprüchen, die der Autor gerne in seinen öffentlichen Statements – und vor allem, in seinen lautstarken Distanzierungen – predigt. Die Medienbranche ist alles, was an unserer Gesellschaft nicht stimmt, um ein vielfaches potenziert und unter einem Brennglas. Eine „Community“, in der Geld mehr zählt als Liebe, Freundschaft und Menschlichkeit. Zweckbündnisse als wertvoller angesehen werden als tiefe seelische Verbundenheit und weltliches Ansehen wichtiger zu sein scheint als jede göttliche Berufung.

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
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