Sieht „nicht ganz so berauschend aus“, kommentierte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius dieser Tage den Zustand seiner „Panzer-Koalition“ von Nato-Staaten, die sich zur raschen Lieferung moderner Leopard-Kampfwagen an die in harten Abwehrkämpfen stehende Ukraine verpflichten sollten.
Das ist bis dato die Untertreibung dieses noch jungen Jahres. Im Klartext – in Landser-Sprache, sozusagen – hätte Pistorius auch sagen können: Der Scholz hat sich von der Baerbock und den Amis über den Tisch ziehen lassen, und ich muß es jetzt ausbaden.
Kaum hat der Kanzler sich endlich breitschlagen lassen, eine ganze Panzerkompanie zusagt mit dem Besten, was bei der Bundeswehr noch fährt, dazu eine dreistellige Zahl älterer Leos aus den eingemotteten Beständen der Panzerbauer, da ziehen die anderen, bis auf Portugal, reihum ihre Lieferversprechen wieder zurück. Die USA wollen ihre als pièce de résistance für die zögernden Deutschen zugesagten „Abrams“ erst so in einem Jahr liefern und auch nur nach Abrüstung geheimer Technologie.
Baerbock spielt nicht im Team Deutschland
Während die anderen sich also bedeckt halten, erst einmal die eigene Verteidigungsfähigkeit auf Platz eins stellen und sensibles Material zurückhalten, damit es nicht in falsche Hände fällt, macht sich Deutschland zur Hauptzielscheibe und verteilt großzügig, was es selbst nicht ausreichend hat. Deutschland steht als Panzerlieferant praktisch alleine da und dabei noch als der Bremser, der zum Jagen getragen werden muß.
Ein diplomatischer und PR-Coup, der nur gelingen konnte, weil die grüne Außenministerin Annalena Baerbock gar nicht in der deutschen Mannschaft spielt, sondern hinter dem Rücken des Regierungschefs eifrig Strippen zieht und vorprescht, um Scholz auf den Kriegspfad zu bringen.
Die (Schützen)Gräben werden tiefer
Mit dem Ergebnis, daß Deutschland noch unbequemer zwischen allen Stühlen sitzt und von Verbündeten und Partnern noch weniger ernstgenommen wird. Für die russische Propaganda, die bevorzugt auf der Weltkriegs-Klaviatur spielt, bietet Deutschland sich dagegen als Hauptbuhmann an. Der Graben ist wieder ein gutes Stück tiefer geworden, ohne daß ein Vorteil im eigenen Interesse zu erkennen wäre.
Und was sagt der Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung? „Vertrauen Sie mir!“ Ausgerechnet nach dieser dilettantischen Vorstellung.