Der sogenannte Fall Maaßen und die sogenannte CDU – so mancher fühlt sich derzeit hin- und hergerissen zwischen Mitleid und Verachtung im Blick auf eine Partei, die seit Jahren offenbar systematisch alles versucht, ihren ursprünglichen Auftrag für Demokratie und Menschenbild zu zerstören. Als Demokrat, der sich der Freiheit verpflichtet weiß, kann man diese für wache Augen und Geister unverkennbare Selbstvernichtung nicht gutheißen.
Mehr noch: Es macht große Sorgen zu sehen, wie sich diese einst erfolgreiche und von christlichen Werten unter Konrad Adenauer verdienstvolle Union dem seit Jahren verlockenden Diktat eines links-grünen vermeintlichen Zeitgeistes ergibt, der sich in seiner Menschenverachtung zwar mehr und mehr entlarvt, dem sich aber die Erben in der sogenannten CDU seit Merkels Zeiten regelrecht ausgeliefert haben.
Parteifunktionäre ignorieren alle Warnsignale
Warnsignale wurden – soll man sagen: arrogant? – immer wieder ignoriert. Sowohl der rasante Wählerverlust dort, wo man von der zukunftsorientierten Dynamik liberal-konservativer Werte überzeugt war, als auch die Entwicklung einer neuen konservativen Partei wurden verstockt und trotzig in den Wind geschlagen.
Die damals von Links aufoktroyierte Verteufelung und Diskreditierung schien eine Zeit lang denen, die sich der sauberen Analyse panikartig verweigerten, Recht zu geben. Und die verblendete Überzeugung des früheren CDU-Generalsekretärs Hermann Gröhe – dem die damalige Machthaberin Angela Merkel das schwarz-rot-goldene Fähnchen vor laufenden Kameras aus der Hand schlug – die konservativen Leute könnten ja nicht anders, als die CDU zu wählen, rächt sich zusehends.
Die Hysterie schlägt peinliche Purzelbäume
Inzwischen folgt ein Offenbarungseid der „gemerzten“ Union dem nächsten. Und das ist sogar irgendwie folgerichtig und logisch. Wenn man sich dem politischen Gegner inhaltlich und psychisch ergeben hat, bleibt wohl nur der Kampf gegen die eigenen Leute.
Die Hysterie schlägt längst peinliche Purzelbäume, wenn man die Unvereinbarkeit mit denen propagiert, die mit berechtigter Kritik und ehrlichem Engagement für eine menschengerechte Politik aus christlicher Verantwortung werben. Und zwar, nachdem man sich jedem Gespräch mit Vertretern der „Werte-Union“verweigerte und alle entsprechenden Angebote unbeantwortet ließ
Eine Partei im Bann Angela Merkels
Offenbar merken die irregeleiteten Parteifunktionäre, die sich von den Grünen abhängig gemacht haben, noch nicht einmal, daß sie mit ihrer andauernden Kritik an der „Werte-Union“ nichts anderes zeigen, als daß sich ihre eigene Partei nach wie vor in der Gefangenschaft eines „merkelschen Fluches“ befindet.
Faktenfrei werden Vorwürfe und Ausgrenzungen martialisch in den Raum gepustet, um nur ja ein Nachdenken oder gar eine notwendige Korrektur auf dem Weg in den eigenen Untergang zuzulassen. Der einstige sogenannte konservative Hoffnungsträger aus dem Sauerland, Friedrich Merz, offenbart bei Licht besehen, daß es wohl niemanden in der Union an entscheidender Stelle zu geben scheint, der den Willen, die Kraft und die Kompetenz hat, sich aus dem Merkel-Zwang zu befreien.
Kommt bald eine liberal-konservative Bewegung?
Denn in der durch sie und ihre Helfershelfer geformten sogenannten CDU hätte allein schon ein Konrad Adenauer, nach dem wie in einer Fake-Aufführung ihre Parteizentrale benannt ist, heute definitiv keinen Platz und keine Chance mehr. Tragisch, daß augenscheinlich niemand dort zu merken bereit ist, wie sehr sich die CDU gleichsam borniert in eine Zwickmühle der Unglaubwürdigkeit manövriert hat, die mittel- und langfristig für sie sehr schädlich und existenzbedrohend sein könnte.
Das ist bitter und alles andere als gut. Gut hingegen wäre jetzt ein mutiges Erwachen – buchstäblich in letzter Sekunde. Denn eine wirklich den Menschenrechten, der Freiheit, der lebendigen Demokratie und der selbstbewußten Meinungsfreiheit verpflichtete CDU wäre dringend notwendig, gerade in diesen Zeiten.
Aber weil sich Freiheit und die Sehnsucht nach einem Wert-vollen Leben nicht dauerhaft unterdrücken lassen, wird sich irgendwann eine freiheitlich-demokratische und liberal-konservative Bewegung bilden. Ob es dann noch eine Christlich-Demokratische Union geben wird, ist heute mehr als fraglich.