Zu den Privilegien, die man als Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks hat, gehört, daß es einem vollkommen egal sein kann, was der Zuschauer von der eigenen Arbeit hält. Er hat die Show schließlich schon bezahlt; ob er wollte oder nicht. Das macht es ziemlich unerheblich, ob der Zwangsgebührenzahler vor dem Fernseher einschläft, sich ärgert, umschaltet oder erst gar nicht einschaltet. So etwas wie eine Geldzurückgarantie gibt es schließlich nicht beim Gebührenfernsehen. Eine Kündigungsmöglichkeit schon gar nicht.
Die Tatsache, daß etliche Umfragen zeigen, daß eine klare Mehrheit der Deutschen die Nutzung von Gendersprache in den Medien ablehnt, hält Privatsender bisher weitgehend davon ab, das Publikum damit zu belästigen. Das gilt selbst für betont progressive Sender wie ProSieben oder dem neuerdings so politisch korrekten RTL.
Ganz anders sieht die Situation bei ARD und ZDF aus. Hier wird mit einer fröhlichen „Uns doch egal“-Attitüde gegendert. Auch „heute-journal“-Moderator Claus Kleber gendert sich gerne mal einen vor laufender Kamera. Der ZDF-Mann sagt zwar, er würde dies „nicht mit religiösem Eifer“ tun, er behauptet aber auch, er wolle die Menschen vor den TV-Geräten nicht politisch erziehen. Die Liste ließe sich von Anne Will bis hin zu der nach eigener Wahrnehmung, „schönsten Frau der Welt“, der WDR-Transgenderperson Georgine Kellermann (geborener Georg Kellermann), endlos fortsetzen.
Es geht noch diverser beim ZDF
Nun hat das Team Zuschauerverhöhnung einmal mehr Verstärkung bekommen. Die neue „heute“-Moderatorin Jana Pareigis hat gleich zu ihrem Antritt angekündigt, daß auch ihr die eigene Ideologie wichtiger ist als die Zuschauerzufriedenheit. Sie „möchte Nachrichten für alle machen“, nicht nur für Männer und Frauen, betonte der neue Genderstern am Nachrichtenhimmel. Zudem hatte die Tochter einer deutschen Mutter und eines Vaters aus Simbabwe auch gleich noch ein paar Forderungen in Sachen Buntheit im Gepäck. So wünsche sie sich, daß schwarze Nachrichtenmoderatoren und solche aus Einwanderer-Familien im deutschen Fernsehen selbstverständlich werden.
Zwar sei das ZDF – was Moderatoren mit ausländischen Wurzeln anbelangt – schon mal gar nicht so schlecht aufgestellt, „aber in den Redaktionen könnte sich noch mehr tun, was die Diversität angeht“.
Der WDR ist schon voll auf Linie
Pareigis knüpft dabei weiter an, an den roten Faden, der sich neuerdings durch die gesamte Öffentlichkeit zieht. Linksidentitäre fordern, daß die Herkunft zum Qualitätsmerkmal und Einstellungskriterium wird. Im Vergleich zum Bevölkerungsanteil seien Migranten im Journalismus schließlich immer noch unterrepräsentiert, findet die schwarze Nachrichtenfrau. Ähnliches gelte für die Chefetagen. Das müsse sich ändern. Womit sie natürlich meint: Das müßt Ihr ändern – und zwar, indem ihr jedem einen Job gebt, der die richtige Hautfarbe hat und halbwegs fehlerfrei die neuesten Staatswahrheiten von einem Teleprompter ablesen kann.
Beim WDR ist die Senderleitung offenbar schon ganz auf Linie der Dame vom ZDF. Das suggeriert zumindest die Kritik der dort kürzlich nach Jahrzehnten der Mitarbeit entlassenen Simone Standl. Der Sender wolle sich „krampfhaft neu aufstellen und diverser werden“, so der Vorwurf der bisherigen „Lokalzeit“-Moderatorin. Ersetzt wurde die 59Jährige übrigens durch die 1983 geborene Deutschtürkin Sümeyra Kaya.
Ob das tatsächlich an dem Wunsch nach mehr Diversität lag oder die Chefetage einfach mal wen Jüngeres wollte, weiß man natürlich nicht. Der Austausch dürfte aber zumindest nicht der sehnlichste Wunsch des typischen WDR-„Lokalzeit“-Zuschauers gewesen sein.