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Marc Jongen, ESN Fraktion

Extrarunde Lockdown und totale linke Solidarität: Kaisers royaler Wochenrückblick

Extrarunde Lockdown und totale linke Solidarität: Kaisers royaler Wochenrückblick

Extrarunde Lockdown und totale linke Solidarität: Kaisers royaler Wochenrückblick

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Extrarunde Lockdown und totale linke Solidarität
 

Kaisers royaler Wochenrückblick

Die Regierung spendiert den Bürgern eine weitere Runde Lockdown. Warnungen von Medizinern vor den psychischen Folgen der Corona-Maßnahmen für Kinder interessieren da offenbar nicht. Derweil zeigen linke Gruppen, daß man sich auch mit Gewaltfantasien bei den Jusos solidarisch zeigen kann. Boris T. Kaiser blickt zurück.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

Unsere Regierung rettet uns zu Tode. Anders kann man kaum in Worte fassen, was da im Namen der vermeintlichen Pandemie-Bekämpfung auf dem vergangenen „Corona-Gipfel“ wieder einmal beschlossen wurde. Allenfalls noch mit den Zeilen von Marius Müller-Westernhagen, der einst sang: „Freiheit, Freiheit, wurde wieder abbestellt.“

Schon jetzt sind sich viele sicher, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, daß der Lockdown verlängert wurde. Das immer lauter werdende Ächzen aus der dahinsiechenden mittelständischen Wirtschaft und der Kulturbranche wurde von den Verantwortlichen genauso konsequent ignoriert wie die Verzweiflungsschreie der vielen seelisch Hochbelasteten und Depressiven im Land. Von denen sind nicht wenige überhaupt erst durch die Enge und Vereinsamung des Lockdowns so richtig krank geworden.

Wie jetzt immer deutlicher wird, sind auch viele Kinder und Jugendliche davon betroffen. Laut einer Studie von Medizinern aus Hamburg zeigt inzwischen jedes dritte Kind in Deutschland durch die Kontaktbeschränkungen hervorgerufene psychische Auffälligkeiten. Viele Experten sagen, daß sich die Psyche der Kinder auch nach dem Ende des Lockdowns auf Jahre nicht erholen wird.

35 ist das neue 50

Wäre es nach der „Retterin der Alten und körperlich Gebrechlichen“ aus dem Kanzleramt gegangen, würden auf absehbare Zeit nicht einmal die Schulen und Kitas wieder öffnen. Aber zumindest in diesem Punkt mußte sie sich dem Druck der ansonsten immer noch sehr zaghaften Kritiker beugen und überläßt diese Entscheidung nun den Bundesländern.

Wer ernsthaft auf ein Ende der Freiheitsbeschränkungen gehofft hatte, wurde dieser Tage einmal mehr bitter enttäuscht. Merkels Motto lautet nämlich plötzlich: 35 ist das neue 50! So ist nun ein Inzidenzwert von 35 das Ziel, wo die zuvor propagierte 50 in Reichweite kommt. Die DDR-Physikerin senkte kurzerhand die Zielmarke für ein Quantum Normalität und tauschte so einmal mehr die Mohrrübe der Freiheit vor der von der Maske verhüllten Nase ihres Volkes aus.

Bayern machte dieser Tage vor, woher die vielbeschworene vermeintliche „Einigkeit der absoluten Mehrheit der Wissenschaftler“ bei politischen Themen wie dem Klimawandel, den Auswirkungen der Masseneinwanderung oder der Corona-Krise kommt. Dort hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) einen seiner Fachleute aus dem Ethikrat geworfen, weil ihm die Analysen des Wissenschaftlers nicht streng genug auf der politisch gewünschten Linie lagen.

Söder erntet Zuspruch von Linken

Der Wirtschaftsethiker Christoph Lütge hatte nämlich offenbar nicht verstanden, daß es in Deutschland inzwischen zur Staatsräson gehört, sich einzig und allein auf die Bekämpfung des zur größten Gefahr auserkorenen Virus zu konzentrieren und dabei alle anderen Gefahren auszublenden. Nachdem Lütge sich wohl einmal zu oft kritisch über den Lockdown und dessen gesamtgesellschaftliche Folgen geäußert hatte, wurde er vom eisernen Landeschef aus Franken in die wissenschaftliche Verbannung geschickt. Dort dürften sich jetzt die regierungstreuen Staatsmedien darum kümmern, daß sein Ruf als seriöser Wissenschaftler bald zerstört ist.

Auffallend viel Zuspruch bekommt Söder für seinen autoritären Kurs in Sachen Corona inzwischen übrigens von links. Auch wenn er vielen Vertretern der „ZeroCovid-Front“ natürlich noch viel zu lasch ist. Aber zumindest ist der CSU-Mann, der kürzlich vor einer „Corona-RAF“ von rechts warnte, der radikalen Linken so sympathisch, daß sie ihn nicht erschießen will. Dafür ist er vermutlich einfach nicht mehr liberal und wirtschaftsfreundlich genug.

Wer das allerdings ist, kann in Deutschland inzwischen wieder sehr schnell auf die zumindest gedanklichen Abschußlisten von sozialistischen Extremisten gelangen. Daß diese mittlerweile sogar von Jusos geführt werden und viel Sympathie im studentischen Milieu erfahren, zeigte in dieser Woche der Fall des Jungen SPDlers Bengt R. Dieser hatte auf Twitter fröhlich über die Erschießung von Feinden wie Jungliberalen oder Vermietern fantasiert.

Linke Gruppen stören sich nicht an Mordfantasien

Nachdem wegen solcher Träumereien öffentliche Kritik aufkam, trat der stellvertretende Vorsitzende eines Berliner Juso-Verbandes von allen seinen Ämtern zurück und entschuldigte sich. Damit hätte die Sache eigentlich erledigt sein können. Der Internet-Rambo von der roten Front ist mit Anfang 20 noch in einem Alter, in dem man derlei radikale Dummheiten unter „Jugendsünden“ abhaken kann und sollte.

Das Problem an der Sache ist nur, daß der Fall eine große linke Solidaritätsbewegung ausgelöst hat, der sich so ziemlich alles angeschlossen hat, was einen Backstein oder eben im Zweifel vermutlich auch eine Schußwaffe halten kann. Von den üblichen Verdächtigen auf Twitter, für die linker Extremismus immer noch besser ist als rechte Radikalität, bis hin zu den Asten verschiedener Hochschulen und  der Nachwuchsorganisation der Linkspartei gab und gibt es breite Solidaritätsbekundungen.

Nun stelle man sich einmal vor, eine vergleichbare Sympathiewelle für derartige politische Gewaltfantasien käme nicht von links, sondern von… Ach was. Man kann es sich gar nicht vorstellen.

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
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