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Die Radikalisierung des Islam und das Christentum: Alte Lehren aus Sri Lanka

Die Radikalisierung des Islam und das Christentum: Alte Lehren aus Sri Lanka

Die Radikalisierung des Islam und das Christentum: Alte Lehren aus Sri Lanka

Sri Lanka
Sri Lanka
Geistliche tragen Opfer der Bombenanschläge vom Ostersonntag in Sri Lankas Hauptstadt Colombo zu Grabe: Christen werden zu Märtyrern Foto: picture alliance / AP Photo
Die Radikalisierung des Islam und das Christentum
 

Alte Lehren aus Sri Lanka

Die Anschläge in Sri Lanka führen einmal mehr vor Augen, daß Christen die weltweit am meisten verfolgte Glaubensgemeinschaft sind. Sie sind die stillen Zeugen und immer häufiger auch Märtyrer einer Botschaft der Liebe und des Friedens. <>Ein Kommentar von Jürgen Liminski.<>
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Es ist wie ein Ritual: Der achtfache islamische Selbstmordangriff auf Sri Lanka wird in den meisten Medien als Tat irregeleiteter Islamisten bezeichnet. Die Säulenheiligen dieses medialen Establishments, allen voran die ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama und Bill Clinton, sprechen sogar nur von Angriffen auf „österliche Beter“ und betreiben so noch gedankliche Leichenfledderei.

Denn damit rauben sie den Opfern ihre Identität. Es waren Christen. Und zwar in Ausübung ihres Glaubens. Vier der lebendigen Bomben explodierten in Kirchen während der Ostermesse, sie rissen die meisten der mehr als 300 Opfer in den Tod.

Man kann von der medialen Manipulationsindustrie und dem Gros der politischen Klasse im christlichen Abendland heute kaum noch eine faire Berichterstattung, geschweige denn Kommentierung solcher Anschläge auf die Freiheit – die Glaubens-und Gewissensfreiheit ist die Mutter aller Freiheiten – erwarten. Dazu müßten drei einordnende Elemente gehören, die eigentlich bekannt sind.

240 Millionen Christen leben in Gefahr

Da ist zum einen die Sicht auf die Christen selbst. Sie sind heute die weltweit am meisten verfolgte Glaubensgemeinschaft. Das ist wissenschaftlich nachweisbar, man greife nur zu den jährlich erscheinenden Kompendien mit entsprechenden Zahlen von „Open Doors“, „Kirche in Not“ oder des US-Außenministeriums über den Stand der Religionsfreiheit in der Welt. 240 Millionen Christen, überwiegend in islamischen Ländern, leben wegen ihres Glaubens in Bedrängnis und Todesgefahr. Sie sind die stillen Zeugen und immer häufiger auch Märtyrer einer Botschaft der Liebe und des Friedens. Daran läßt das Neue Testament keinen Zweifel.

Hier ist, zweitens, der große Unterschied zum Islam. Der Koran kennt zwar auch Suren der Barmherzigkeit. Aber die feigen Mörder von Sri Lanka, von New York am elften September 2001 und von zahllosen Anschlägen auf betende Christen in Nigeria, Syrien, dem Irak, Mali oder an anderen Orten der Welt, berufen sich auf Suren des Korans, die Blut und Gewalt predigen.

Diese Ambivalenz der Grundlagen des Islam gebiert und rechtfertigt für Muslime Terror und Haß. Und das wird so bleiben, solange die führenden Institutionen wie die Al Azhar-Universität in Kairo oder die Ulemas, die Schriftgelehrten in Saudi Arabien, oder auch die sich ständig als Opfer inszenierenden Repräsentanten des Islam in Europa – in Deutschland allen voran der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek – sich nicht eindeutig von diesen Blutsuren distanzieren und den Koran sowie die Scharia reformieren.

Eine fortschrittliche Reform des Islam bleibt aus

Damit ist leider kaum zu rechnen. Ebenso bedauerlich ist, daß man es nicht von ihnen fordert. Benedikt XVI. hatte es indirekt in seiner Regensburger Rede gefordert, undenkbar daß ein Marx oder Bedford-Strohm, die ihre Kreuze lieber verstecken als sich zu ihm zu bekennen, dies tun. Ohne diese Reform des Islam aber wird der Terror nicht aufhören.

Bisher allerdings zeigen die meisten Reformbemühungen in den islamischen Ländern eher in die andere, rückwärts gewandte Richtung. Es sieht nach einer Restauration des traditionellen Islam mit all seinen Geboten und Verboten auch für das öffentliche Leben und den Alltag der Menschen aus; inklusive der Diskriminierung und Unterjochung der Frauen.

Die Radikalisierung hat die gesamte islamische Welt ergriffen. Sie greift aus und spaltet die Gläubigen. Es ist, drittens, kein Geheimnis, daß gerade im Nahen und Mittleren Osten vor allem die Christen für den Zusammenhalt der Gesellschaften Sorge tragen. Überall da, wo unterschiedliche Glaubensgemeinschaften zusammenleben, sind die Christen meistens die vermittelnde Kraft.

Versöhnung ist von radikalen Moslems nicht zu erwarten

Das ist auch auf Sri Lanka so. Dort hat die katholische Kirche im Bürgerkrieg von 1983 bis 2009 zwischen der buddhistischen Mehrheit und der hinduistischen Minderheit (Tamilen) versöhnend gewirkt. Dabei umfaßt sie nach den Buddhisten (70 Prozent) und Hindus (rund 15 Prozent) und dem Islam (8 Prozent) gerade mal sieben Prozent der 22 Millionen Einwohner. Vermittlung hat aber nur da Aussicht auf Erfolg, wo ein Minimum an gutem Willen Gespräche sinnvoll macht.

Das ist bei den radikalen Muslimen nicht zu erwarten. Im Gegenteil, die Anschläge auf die Christen sind nicht nur ein Angriff auf eine Glaubensgemeinschaft, sondern auch auf eine Vermittlungs- und Friedenskraft in Sri Lanka.

Colombo hat die Gefahr eines Aufflammens des Bürgerkriegs erkannt und den Ausnahmezustand verhängt. Die Jagd auf die Anhänger der relativ jungen radikalen Muslim-Gruppe NTJ (National Thowheed Jamath) ist eröffnet.

Das Christentum ist die größte Friedensbewegung

Aber viele Fragen bleiben unbeantwortet: Kann eine so kleine Gruppe ohne ausländische Hilfe solche Anschläge planen und durchführen? Ging es nur gegen Christen? Warum soll auch die gerade neu aufgeblühte Tourismusbranche getroffen werden? Oder ging es bei den Luxus-Hotels nur gegen Symbole des in radikalen Augen dekadenten Westens ähnlich wie bei Boko Haram in Nigeria? Was kann man der Radikalisierung gerade der jungen Menschen entgegen setzen?

Diese Fragen sind nicht nur für die Insel im Indischen Ozean interessant. Sie haben globalen Charakter und richten sich auch an den Westen. Der sollte erkennen: Keine Religion hat so viel Achtung vor dem Leben, der personalen Würde aller Menschen wie das Christentum.

Diese Gleichheit ist die Grundlage eines friedlichen Miteinanders. Deshalb ist das Christentum, unabhängig von Verfehlungen einzelner, die größte Friedensbewegung der Gegenwart. Das hat die Manipulationsindustrie verdrängt und in ihrem Haß auf die Kirchen und ihren Unterwerfungsgesten vor dem Islam längst vergessen.

Geistliche tragen Opfer der Bombenanschläge vom Ostersonntag in Sri Lankas Hauptstadt Colombo zu Grabe: Christen werden zu Märtyrern Foto: picture alliance / AP Photo
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