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Fake News „C-Star“ in Seenot: Verfrühte Schadenfreude

Fake News „C-Star“ in Seenot: Verfrühte Schadenfreude

Fake News „C-Star“ in Seenot: Verfrühte Schadenfreude

C-Star
C-Star
Die „C-Star“ im Mittelmeer Foto: Twitter/@DefendEuropeID
Fake News „C-Star“ in Seenot
 

Verfrühte Schadenfreude

Recherche kann die schönste Geschichte kaputtmachen. Bei den Stromlinienmedien verwendet man dieses gefährliche Instrument deshalb äußerst sparsam und schreibt sich die Welt lieber so zurecht, wie man sie gerne hätte. So wie die Story von der Identitären Bewegung, die mit ihrem Schiff „C-Star“ angeblich von Flüchtlingshefern im MIttelmeer aus Seenot gerettet wurde.
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Recherche kann die schönste Geschichte kaputtmachen. Bei den Stromlinienmedien verwendet man dieses gefährliche Instrument deshalb äußerst sparsam und schreibt sich die Welt lieber so zurecht, wie man sie gerne hätte. Es klang ja auch zu schön: „Flüchtlingshelfer eilen Rechtsextremen zu Hilfe“ (tagesschau.de), oder, noch steiler, bei faz.net: „Rechtsextreme aus Seenot gerettet“.

Dumm nur, daß an den Schlagzeilen, bis auf das „aus“, kein Wort stimmt. Die „Identitären“ sind – außer man betrachtet sie durch die auch bei der Online-FAZ inzwischen zum Standard gewordene knallrote Scheuklappenbrille – keine „Rechtsextremen“, ihr Schiff „C-Star“, mit dem sie vor der libyschen Küste die Aktivitäten der vorgeblich humanitären NGO-Schleuser unter die Lupe nehmen, war auch nicht in „Seenot“, und „gerettet“ werden mußten sie auch nicht, schon gar nicht von „Flüchtlingshelfern“.

„Nazi-Schiff“

Mit eifriger Häme verbreiteten die Online-Leitmedien letzten Freitag eine aufgebauschte und moralisierende Facebook-Nachricht der deutschen NGO „Sea Eye“. Genüßlich walzte die Welt in der Terminologie der Illegalen-Unterstützer aus, daß „das Nazi-Schiff mit einem Maschinenschaden manövrierunfähig und der Hilfe bedürftig sei“. Und wie immer singt der ganze Chor mit, angeführt von Spiegel Online und Bild.

Hätten die Qualitätsmedien gleich bei der „Defend Europe“-Mission nachgefragt, hätten sie vermutlich sofort erfahren, was diese wenig später selbst mitteilte: Für eine kleinere Reparatur habe man den Motor abgeschaltet, das Schiff entsprechend den Regeln des Seerechts für die Dauer der Schadensbehebung als „manövrierunfähig“ gemeldet, was die zuständige Leitzentrale routinemäßig an in der Nähe befindliche Schiffe, darunter den „Sea Eye“-Kutter, weitergemeldet habe. Von „Seenot“ könne daher keine Rede sein.

„Faktenfinder“ der „Tagesschau“ blieb aus

Och, wie schade. Die Enttäuschung trieft aus den dürftigen Halbsätzen, mit denen manche Medien die Mitteilung der „Identitären“ in ihre voreilig auftrumpfenden Texte immerhin noch einbauten. Die Überschriften und die Tendenz änderten sie natürlich nicht. Richtigstellung der ungeprüft rausgejagten Falschmeldung? Fehlanzeige. Das Problem sei „plötzlich ‘klein’“, raunte die Welt im Jargon der verhätschelten „Flüchtlingshelfer“ in einem Folgeartikel am Samstag weiter, „das ‘Nazi-Schiff’ habe die Hilfe aber nicht annehmen wollen“.

Vielleicht weil es sie gar nicht gebraucht hat und das „Problem“ nie groß war. Die „C-Star“ kreuzt jedenfalls längst wieder weiter vor der libyschen Küste und weicht dem NGO-Schleuserschiff „Aquarius“ nicht von der Seite, wovon sich übrigens jedermann im Internet überzeugen kann.

Aber da bleibt auch der „Faktenfinder“ von der „Tagesschau“ natürlich ausgeschaltet. Denn „Fake News“ kommen bekanntlich ja immer nur von den Bösen. SpiegelBildWeltZeitTagesschauFAZ und Gefolge verstehen sich dagegen als beflissene PR-Agentur der „Guten“, die andere mal einfach so als „Nazis“ denunzieren dürfen, und drücken mit ihnen gemeinsam die Daumen, daß Störenfriede wie „Defend Europe“ unter Spottgesängen aufgeben müssen. Zu früh gefreut …

Die „C-Star“ im Mittelmeer Foto: Twitter/@DefendEuropeID
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