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Interview der Woche: Schwarze Influencerin Anna Scherer: „Der Rassismusvorwurf der Linken ist selbst rassistisch“

Interview der Woche: Schwarze Influencerin Anna Scherer: „Der Rassismusvorwurf der Linken ist selbst rassistisch“

Interview der Woche: Schwarze Influencerin Anna Scherer: „Der Rassismusvorwurf der Linken ist selbst rassistisch“

Anna-Maria Scherer, Buchautorin („Der Gleichheitswahn. Was Ihr Euch nicht zu fragen traut!“), Influencerin auf TikTok und dem Youtube-Kanal der Jungen Freiheit, kritisiert die Linke als zutiefst rassistisch.
Anna-Maria Scherer, Buchautorin („Der Gleichheitswahn. Was Ihr Euch nicht zu fragen traut!“), Influencerin auf TikTok und dem Youtube-Kanal der Jungen Freiheit, kritisiert die Linke als zutiefst rassistisch.
Autorin Scherer in der JF-Redaktion: „Linker Rassismus gegen Weiße und Farbige, die wagen anders zu denken.“ Foto: JF
Interview der Woche
 

Schwarze Influencerin Anna Scherer: „Der Rassismusvorwurf der Linken ist selbst rassistisch“

Eigentlich zählt Anna-Maria Scherer zur Kernzielgruppe der woken Weltanschauung. Doch in ihrem neuen Buch „Der Gleichheitswahn. Was Ihr Euch nicht zu fragen traut!“ geht die erfolgreiche schwarze Influencerin mit der Linken und deren ständigem Rassismus-Vorwurf hart ins Gericht.
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Frau Scherer, um mal ganz „rassistisch“ einzusteigen: Wo kommen Sie her?

Anna-Maria Scherer: Halb aus Schwaben, halb aus der Karibik.

War das jetzt schlimm?

Scherer: Daß Sie das gefragt haben? Nee, gar nicht.

In Ihrem Buch schreiben Sie, „früher fand ich die Frage ganz nett“.

Scherer: Ja, denn es war eine Möglichkeit, stolz zu erzählen, daß mein Vater aus Jamaika stammt. Viele erwiderten dann: „Ahh, Bob Marley!“ Und ich konnte ein wenig damit angeben, daß der jamaikanische Sprinter Usain Bolt eine Zeitlang der schnellste Mensch der Welt war.

Und heute?

Scherer: Wagen viele nicht mehr, die Frage zu stellen, weil sie angeblich ein hinterhältiger Versuch ist, mich rassistisch zu diskriminieren.

Und das ist sie nicht?

Scherer: Nein, Schwarze stellen sie sich gegenseitig und Weiße ebenso, Schwarze stellen sie Weißen, etwa in Afrika, und Weiße stellen sie in Deutschland eben Menschen wie mir. Gerade eine multikulturelle Gesellschaft muß doch aushalten, daß die Leute sich gegenseitig fragen, woher sie kommen! Stattdessen aber sind wir zu einem Land geworden, in dem bereits Smalltalk gefährlich sein kann.

Anna-Maria Scherer: „Der Gleichheitswahn. Was Ihr euch nicht zu sagen traut!“ JF-TV Youtube Junge Freiheit tiktok annamarinada Langen-Müller-Verlag
„Der Gleichheitswahn. Was Ihr Euch nicht zu sagen traut!“ – Jetzt im JF-Buchdienst bestellen.

Woran liegt das?

Scherer: Das erkläre ich in meinem Buch „Der Gleichheitswahn“ – der hat nämlich dazu geführt, daß hierzulande der gesunde Menschenverstand zu einer verbotenen Zone geworden ist.

Zum Beispiel?

Scherer: Warum sollte mir jemand, der sich freundlich mit mir unterhält, mir gegenüber Interesse zeigt und sich nach mir erkundigt, unterschwellig sagen wollen: „Du gehörst nicht hierher!“ Mit ein wenig gesundem Menschenverstand merkt man, das ergibt keinen Sinn.

Ein alter Mann, den ich immer wieder auf der Straße treffe, fragt mich beinah jedesmal, woher ich komme. Er ist schon so alt, daß er es von Mal zu Mal vergißt. Er grüßt, spricht sehr freundlich mit mir und meinen Kindern. Wir schwätzen dann schwäbisch, und wenn ich ihm mal wieder erkläre, woher ich komme, fragt er immer so nett: „Sie bleibet dann aber hier, gell!?“

Wie absurd, ihm zu unterstellen, er sei Rassist. Ich käme mir schäbig vor, würde ich das tun.

Er meint es vielleicht nicht böse, aber aus ihm spricht der „strukturelle Rassismus“.

Scherer: Das ist, was der Gleichheitswahn suggerieren will. In Wahrheit ist es aber eine völlige Verharmlosung von Rassismus, freundliche Anteilnahme als solchen zu denunzieren. Denn tatsächlich besteht dieser in Abwertung, Diskriminierung, Mobbing oder Gewalt aufgrund der Hautfarbe.

Ist das nicht das, was Schwarze hierzulande erleben?

Scherer: Natürlich gibt es Situationen, in denen man sich fragt, passiert mir das jetzt wegen meiner Hautfarbe? Und vielleicht mag das manchmal auch so sein, aber man weiß es nicht und ebenso könnte etwas anderes der Grund sein.

Insgesamt aber haben wir Schwarze in Deutschland alle Rechte und Freiheiten, wie jeder andere auch. Die Wahrheit ist doch, daß der klassische Rassismus hierzulande weitgehend überwunden ist. Und es ist bizarr, ja gefährlich, ihn nun mit Dingen wie „Woher kommst du?“ wieder heraufziehen zu wollen.

„Dieser Rassismusvorwurf ist in Wahrheit selbst rassistisch“

Sie sagen, der eigentliche Rassismus sei heute genau das.

Scherer: Ja, denn einige sehen hinter allem, was Weiße tun, eine böse Absicht – in Wahrheit ist ihr Rassismusvorwurf also selbst rassistisch. Und wenn das so weitergeht, steuern wir auf eine neue Art Apartheid zu.

Woher kommt Ihre Erkenntnis?

Scherer: Mir ist das erstmals bewußt geworden, als ich vor vier Jahren mit TikTok anfing und es „wagte“, die „Black Lives Matter“-Bewegung zu kritisieren. Es gibt online eine Black Community, also ein gewisses Milieu von Nutzern mit schwarzer Hautfarbe, die ständig mit dem Thema „Rassismus“ beschäftigt sind.

Für sie ist einfach alles rassistisch – damit erklären sie sich die Welt, und andere Ursachen und Motive scheinen nicht zu existieren. Dabei sagen sie zudem selbst ständig explizit rassistische Sachen, zum Beispiel unterstellen sie mir, mein Denken sei „weißgewaschen“ oder ich sei ein „Bounty“.

Ein „Bounty“?

Scherer: Na, der Schokoriegel, der außen braun ist, aber innen weiß – wegen der Kokosfüllung.

„Wer es wagt, anders zu denken, der ist kein ‘richtiger’ Farbiger“ 

Gilt nicht jede Anspielung auf die Hautfarbe farbiger Menschen heute als zutiefst „rassistisch“?

Scherer: Eben, aber noch schlimmer: Nach dieser Logik gibt es für Farbige nur eine mögliche Art zu denken. Hat man jedoch eine andere Meinung, ist man kein „richtiger“ Farbiger, sondern ein „innerer“ Weißer. Also wenn das kein Rassismus ist, dann weiß ich nicht, was Rassismus sein soll.

Und wie äußert sich dieser Rassismus gegenüber Weißen konkret?

Scherer: Da die Weißen angeblich böse sind, kann man sich nun an ihnen schadlos halten. Denn sie hätten den Schwarzen in der Vergangenheit alles geklaut, Stichwort Kolonialismus, weshalb man jetzt das Recht habe, nach Europa zu kommen und alle möglichen Forderungen zu stellen. Man kann diese Logik ja schon länger in den USA beobachten, die immer mehr auch zu uns schwappt.

Und so wie mir gegenüber sind diese Leute auch gegenüber Weißen in einer Weise offen rassistisch, die sich ein Weißer niemals erlauben könnte, weil es dafür bei Weißen null Toleranz gibt. Da ist richtig Haß im Spiel, es ist beängstigend.

Denkt die Mehrheit der Schwarzen in Deutschland so oder ist das nur eine Minderheit?

Scherer: Was die „Opfermentalität“ angeht, also alles Negative, das einem passiert, bevorzugt auf seine Hautfarbe zu beziehen, sind das wohl schon viele. Ich ertappe mich ja manchmal selbst dabei. Man muß schon auf sein Denken aufpassen. Aber da das erfahrungsgemäß viele nicht tun, fühlen sie sich schnell angegriffen.

Allerdings würde ich das noch nicht als Rassismus, sondern als unreflektiert bezeichnen. Wie viele tatsächlich rassistisch gegenüber Weißen eingestellt sind, kann ich nicht sagen. Wobei nach meiner Beobachtung viele Schwarze auch deshalb glauben, die Weißen seien böse, weil es ihnen von linken Weißen unablässig erzählt wird.

„Ich wurde nicht als Opfer erzogen, sondern als normale Deutsche“ 

Warum sind Sie dieser Logik nicht anheimgefallen?

Scherer: Eine Rolle hat sicher gespielt, daß meine Mutter mich nicht als Opfer erzogen hat, sondern ganz normal als Deutsche, die eben etwas anders aussieht. Hinzu kommt, daß ich vieles reflektiert habe. Zum Beispiel: Schon als ich noch ein Kind war, verkauften viele Dunkelhäutige Drogen in Parks.

Daß die Polizei dann vermehrt Schwarze kontrolliert, ist ja klar – doch damals dachte ich nur: die bösen Polizisten! Leider scheint ein Teil unserer Gesellschaft aber bis heute nicht zu diesem Erkenntnisprozeß in der Lage. Ja, heute überlegen Polizisten bestimmt sogar zweimal, ob sie jemanden kontrollieren.

Heute, so kritisieren Sie, wird farbigen Kindern, statt sie aufzuklären, von klein auf eingeredet, sie würden wegen ihrer Hautfarbe unterdrückt.

Scherer: Richtig, und genau das ist es, was die Gesellschaft spaltet. Überhaupt sieht man, wenn man genauer hinguckt, daß es ständig die Linke ist, die spaltet – obwohl sie genau das unentwegt allen anderen vorwirft. Mir ist das in der Rückschau zum Beispiel als Jugendliche auf unserem Dorffest aufgefallen. Natürlich gab es da auch immer die Dorfnazis. Das war nicht schön, aber sie haben uns in Ruhe gelassen.

Ärger gab es erst, als sich einmal ein Linker einmischte und sie gegen uns aufbrachte – um sich dann schützend vor uns zu stellen. Schließlich fuhr mich der Linke nach Hause und war angefressen, als ich mich nicht bedankte. Aber warum hätte ich das tun sollen, war er es doch, der die Lage erst provoziert hatte.

Haben Sie denn sonst von Weißen Anfeindungen wegen Ihrer Hautfarbe erlebt?

Scherer: Ja, ich wurde deswegen sogar in der Schule gemobbt. Aber die wirklich schlimme Form kam nicht von Deutschen. Da war das ein vergleichsweise harmloses gegenseitiges Hänseln, wie das unter Jugendgruppen eben so ist – und wir haben genauso zurückgeschossen. Nein, der richtig harte Rassismus kam von ausländischen Kindern: „Scheiß Nigger!“ und so, und wir seien ja gar keine Deutschen – das hat mich wirklich fertiggemacht.

Heute erhalten Sie sogar Morddrohungen.

Scherer: Die kommen allerdings offensichtlich von der linkswoken Seite – ich werde auch angezeigt und sogar als Nazi beschimpft. Es ist nicht zu fassen.

„Deutschland – das ist mein Land und meine Heimat“ 

Seit 2023 machen Sie auch Videos auf den Social-Media-Kanälen dieser Zeitung. Wieso haben Sie sich dazu entschieden?

Scherer: Weil ich dazu beitragen möchte, diese furchtbare Entwicklung zu stoppen. Zudem habe ich schon immer einen Bezug zu Deutschland gehabt. Keine Ahnung warum, wohl weil ich hier aufgewachsen bin. Es ist mein Land und meine Heimat. Heute überlegen viele, auszuwandern. Das käme für mich nie in Frage.

Obwohl es Tage gibt, da finde ich die Entwicklung extrem schlimm und würde am liebsten fliehen. Dann aber möchte ich doch unser Land verteidigen, das inzwischen so tief gespalten ist, daß es sich neu finden muß, weil das Linksgrüne viel zu tief in die Gesellschaft eingedrungen ist.

Zum Beispiel?

Scherer: Das behandele ich in meinem Buch, etwa die Wokeness, die Migration, LGBTQ oder der „Feminismus“.

Sie schreiben an einer Stelle, „ich würde mich nie der Kategorie des Feminismus zuordnen“, an einer anderen „ich bin Feministin“. Was gilt denn nun?

Scherer: Sie haben nur die Hälfte zitiert, ich schreibe: „Ich bin Feministin – aber nicht so wie ihr es wollt“ und so ist auch die erste Aussage gemeint: Ich bin keine Feministin im Sinne der Linken, denn ich bin zwar natürlich für die Gleichberechtigung der Frau, aber das, wozu sich der Feminismus entwickelt hat, damit habe ich nichts mehr zu tun.

Schließlich kämpft er heute für Dinge, die gar nicht mehr im Interesse der Frauen sind, wie zum Beispiel die Vorstellung, daß wir alles alleine machen müssen. Stattdessen sollten wir wieder unseren eigenen Wert als Frauen erkennen und daß wir diesen viel besser gemeinsam mit einem Mann leben können. Ich sage keineswegs, daß die Ehe leicht ist, aber dennoch ist das Leben in Ehe und Familie viel, viel besser.

„Schockierend Erfahrung: Ich habe live erlebt, wie das ZDF arbeitet“

Im März 2024 waren Sie Gast in der ZDF-Sendung „13 Fragen/Unbubble“, ein gesellschaftspolitisches Diskussionsformat für junge Leute. Wurden Sie dort wegen Ihrer Social-Media-Präsenz für die JF eingeladen?

Scherer: Ich weiß es nicht, aber ich glaube, daß das – neben meinem eigenen TikTok-Account „annamarinada“ – auch eine Rolle gespielt hat. Vielleicht auch, daß das „RTL Nachtjournal“ schon einen Beitrag über mich gemacht hat. Jedenfalls suchten sie eine kontroverse Stimme zum Thema „AfD als Partei verbieten?“

Während der Sendung, die auf Youtube und in der ZDF-Mediathek abzurufen ist und in der Sie unter anderem gegen den bekannten Kabarettisten Florian Schröder diskutieren mußten, waren Sie sichtlich zunehmend entsetzt.

Scherer: Das kam aber nicht erst während, sondern war schon vor der Sendung so. Geködert hatten sie mich, indem sie in den Vorgesprächen per Telefon super nett zu mir waren. Als ich dann jedoch im Berliner ZDF-Studio ankam, war da nur noch Kälte, und ich dachte: „O Gott, in was für ein Dämonenloch bin ich hier geraten!“ Eigentlich treten in der Sendung zwei Gruppen von je drei Diskutanten gegeneinander an: die einen pro, die anderen contra.

Doch es stellte sich heraus, daß die zwei anderen meiner Gruppe im Grunde auch gegen die AfD waren – sie wollten sie nur deshalb nicht verbieten, weil sie das nicht für den besten Weg hielten, die Partei zu bekämpfen. In Wahrheit stand ich also allein gegen alle. Kurz, ich wurde richtig verarscht – Pardon – und eigentlich wollten sie mich nur fertigmachen.

Der Moderator war aber doch vergleichsweise fair.

Scherer: Na ja, daß mir zwei „Mitstreiter“ an die Seite gestellt wurden, die in Wirklichkeit gegen mich waren, zeigt, daß es nichts als ein Schauspiel war – mit einem vorbestimmten Ende, bei dem ich dumm dastehen sollte.

Und als ich mich nach der Sendung darüber beim Moderator beschweren wollte, hat er gar nicht richtig darauf reagiert, sondern nur etwas von seinen Moderationskarten abgelesen. Und dann kam auch schon eine Kollegin und meinte, wir müßten das Gespräch beenden. Für mich war es eine schockierende Erfahrung, aber auch erhellend, weil ich live erlebt habe, wie das ZDF arbeitet.

Spielte diese Erfahrung eine Rolle dafür, Ihr Buch zu schreiben?

Scherer: Das Buch habe ich geschrieben, weil ich nicht bereit bin, unser Land aufzugeben. Wir Deutschen müssen zusammenhalten, egal ob schwarz oder weiß, „biodeutsch“ oder nicht, und dürfen nicht zulassen, daß es der Verdummung und Ideologisierung anheimfällt, sondern müssen mit unserer Liebe zu ihm dafür sorgen, daß seine Werte, Kultur, Sprache und Freiheit erhalten bleiben.

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Anna-Maria Scherer: Die Stuttgarter Sport- und Gymnastiklehrerin sowie fünffache Mutter, geboren 1988 im württembergischen Bietigheim-Bissingen, ist auf TikTok als „annamarinada“ mit über 160.000 Followern erfolgreich sowie auf Youtube auf dem Kanal der JUNGEN FREIHEIT. Nun ist im Verlag Langen-Müller ihr Buch erschienen: „Der Gleichheitswahn. Was Ihr Euch nicht zu sagen traut!“

Aus der JF-Ausgabe 48/25

Sehen Sie auf JF-TV auch die Interviews mit Anna-Maria Scherer „Ich lasse mir von Linken nicht vorschreiben, wie ich zu denken habe“ und „Woke TikTok-Blase, ‘Black Lives Matter’ & Identität“. 

Autorin Scherer in der JF-Redaktion: „Linker Rassismus gegen Weiße und Farbige, die wagen anders zu denken.“ Foto: JF
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