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JF-Exklusiv: Israelischer Minister kontert Merz

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Israels Minister für Diaspora, Amichai Chikli, im Gespräch mit der JUNGEN FREIHEIT während der CPAC in Budapest. Foto: JF
Israels Minister für Diaspora, Amichai Chikli, im Gespräch mit der JUNGEN FREIHEIT während der CPAC in Budapest. Foto: JF
Israels Minister für Diaspora, Amichai Chikli, im Gespräch mit der JUNGEN FREIHEIT während der CPAC in Budapest. Foto: JF
JF-Exklusiv
 

Israelischer Minister kontert Merz

Israel kämpft auch für Deutschland – das betont Amichai Chikli im JF-Gespräch. Über die Aussagen von Kanzler Merz zeigt sich der israelische Minister irritiert. Die Antwort fällt deutlich aus.
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Was würden Sie den deutschen Juden sagen, die heute in Deutschland leben – mit Blick auf die Migrationskrise und die aktuelle Lage?

Amichai Chikli: Zunächst einmal: Im Vergleich zu dem, was in Großbritannien und Belgien passiert, hat Deutschland ernsthafte Schritte unternommen, um die jüdische Gemeinschaft zu schützen. Zum Beispiel wurden das Zeigen der palästinensischen Flagge und Parolen wie „From the river to the sea“ verboten. Auch einige radikale Demonstranten wurden abgeschoben – und so weiter.

Ob das ausreicht, da bin ich mir nicht sicher. Die Bedrohung, die von der Masseneinwanderung ausgeht, sowie die Radikalisierung, wie wir sie in Frankreich beobachten konnten – das ist eine enorme Herausforderung. Nicht nur für die jüdische Gemeinschaft, sondern für die gesamte deutsche Gesellschaft, ja für ganz Europa.

Ich hoffe, daß wir weitere Maßnahmen sehen werden, um jüdisches Leben in Deutschland dauerhaft und in Frieden zu ermöglichen.

Israel „kämpft gegen die Feinde Deutschlands“

Bundeskanzler Merz hat gesagt, er könne Israel nicht mehr verstehen. Was sagen Sie ihm?

Chikli: Unser Feind ist die Hamas – die „Islamische Widerstandsbewegung“. Sie ist der Ableger der Muslimbruderschaft im Gazastreifen. Und dieselbe Muslimbruderschaft ist in Deutschland und Frankreich sehr, sehr stark vertreten.

Ihre Vision ist völlig klar – sie unterscheidet sich nicht von der Ideologie des IS oder von Al-Qaida. Nur die Mittel sind andere. Anstelle von Gewalt setzen die Muslimbrüder in Europa auf die sogenannte Dawa – also schrittweise Einflußnahme durch Moscheen, NGOs, Gewerkschaften. Schritt für Schritt.

In Gaza führen wir Krieg – gegen die Feinde Deutschlands, gegen die Feinde Europas. Wir kämpfen gegen eine Kultur und eine religiöse Ideologie, die den Tod verherrlicht, die Tyrannei als Ideal ansieht. Wir kämpfen für die westliche Zivilisation, wir kämpfen für die Menschlichkeit. Und ich hoffe, das wird verstanden.

Die deutsche Politik fliegt derzeit Menschen aus Gaza ein. Was halten Sie von dieser Strategie – falls es überhaupt eine ist?

Chikli: Ich bin mir nicht sicher, ob es eine kluge Idee ist, womöglich die am stärksten radikalisierte Gesellschaft des Nahen Ostens ins Land zu holen. Die Folgen könnten äußerst gefährlich sein.


Amichai Chikli ist seit 2022 Israels Minister für Diasporaangelegenheiten im Kabinett von Benjamin Netanjahu. Geboren 1981 in Jerusalem, diente der frühere Offizier einer Spezialeinheit der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte vor seinem Eintritt in die Politik.

Israels Minister für Diaspora, Amichai Chikli, im Gespräch mit der JUNGEN FREIHEIT während der CPAC in Budapest. Foto: JF
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