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Europäische Zentralbank: Deutschland soll eigenen IWF-Sitz aufgeben

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Europäische Zentralbank
 

Deutschland soll eigenen IWF-Sitz aufgeben

Deutschland soll auf einen eigenen Sitz beim Internationalen Währungsfond verzichten und sich stattdessen einen gemeinsamen Sitz mit Frankreich teilen. Das fordert das deutsche Direktoriumsmitglied bei der Europäischen Zentralbank, Jörg Asmussen.
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Hauptsitz des Internationalen Währungsfonds in Washington: Deutschland bald ohne eigenen Sitz? Foto: Wikipedia/International Monetary Found

MÜNCHEN. Deutschland soll auf einen eigenen Sitz beim Internationalen Währungsfond (IWF) verzichten und sich stattdessen einen gemeinsamen Sitz mit Frankreich teilen. Das fordert das deutsche Direktoriumsmitglied bei der Europäischen Zentralbank, Jörg Asmussen. Der ehemalige Staatsekretär im Bundesfinanzministerium, der bei der EZB das Ressort für Internationales leitet, will damit einen aufkommenden Nationalismus in Europa bekämpfen.

„Wir müssen zugeben, daß mit der Krise Stereotypen aus der Mottenkiste wieder aufgetaucht sind, die wir lange vergessen glaubten“, mahnte Asmussen in einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung. „Die Antwort kann nur eine Vertiefung der europäischen Integration sein.“ Diese könne aber nur durch ein gemeinsames Vorgehen von Deutschland und Frankreich geschehen. „Es gibt konkrete Projekte, bei denen Deutschland und Frankreich gemeinsame Führung zeigen könnten“, sagte der SPD-Politiker.

Protest der „Alternative für Deutschland“

Ein gemeinsamer deutsch-französischer Sitz im Exekutivkomitee des IWF stellt aus Sicht Asmussens allerdings nur einen ersten Schritt dar. Es sei „von entscheidender Bedeutung“, daß ein Gemeinschaftssitz beim IWF „offen für den Beitritt anderer Europäer wäre“. Dies könne dann ein „Ausgangspunkt für einen echten europäischen Sitz im IWF“ sein, hofft der Sozialdemokrat.

Scharfe Kritik an diesen Plänen übte die eurokritische Partei Alternative für Deutschland. „Dieses wäre eine eklatante Verletzung der Budgethoheit des Bundestags und ein weiterer Schritt zu einer europäischen Transferunion, in der Frankreich und später weitere Eurostaaten ungehinderten Zugriff auf deutsche Steuergelder erhalten“, warnte AfD-Sprecherin Frauke Petry. „Ein derartiges Verhalten eines deutschen Mitglieds des EZB-Direktoriums ist skandalös.“ (FA)

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