HAMBURG. Der Honorarkonsul von Ghana, Stephan Bührich, hat die Rückkehr der afrikanischen Flüchtlinge aus Hamburg in ihre Heimat empfohlen. „Die Männer haben weder in Hamburg noch in Italien eine Perspektive“, sagte er der Bild-Zeitung. „Es gibt nur eine Lösung: Sie müssen zurück nach Afrika.“ Ein dauerhaftes Bleiberecht für die hauptsächlich aus Ghana stammenden Einwanderer, wie von Linkspartei, den Grünen und der evangelischen Nordkirche gefordert, lehnt der Unternehmer ab.
„Die Männer sind keine Flüchtlinge. Sie kommen zum großen Anteil aus Ländern, in denen sie nicht politisch oder sonstwie verfolgt werden. Sie müssen in der Heimat nicht um ihr Leben fürchten“, verdeutlichte der Holzimporteur. Stattdessen hätten die Männer in Libyen Arbeit gesucht, um ihre Familien zuhause besser zu versorgen. „Schon in jungem Alter haben die meisten drei, vier oder fünf Kinder – die rutschen jetzt ins Elend ab.“ Der Konsul bot daher Hilfe bei der Heimreise an. „Dort können sie noch einmal von vorne anfangen. Das ist bitter, aber alternativlos.“
„Es ist nicht christlich, was die Kirche tut“
Wenig Verständnis zeigte Bührich für die Position der Nordkirche. „Die Kirche tut den Männern keinen Gefallen, wenn sie ihnen eine Perspektive vorgaukelt. Sie müssen Geld verdienen, dürfen das hier aber nicht. Es ist mit Blick auf die Familien der Männer nicht christlich, was die Kirche tut.“ Deren Flüchtlingsbeauftragte Fanny Dethloff hatte gemeinsam mit Linkspartei und Grünen eine „individuelle, staatsferne und unabhängige Rechtsberatung“ für die mehreren hundert Afrikaner gefordert, die seit ihrer Abschiebung aus Italien in Hamburg leben.
„Wir sind in jedem Fall für ein Bleiberecht für jeden der Flüchtlinge, der hierbleiben will“, heißt es in dem gemeinsamen Positionspapier. Die Sprecherin der Linkspartei für Flüchtlinge, Christiane Schneider, kündigte im Fall einer Abschiebung sogar Rechtsbruch an. „Da muß man das Recht ändern oder Schlupflöcher finden“, wird sie von Bild zitiert. Erst vor kurzem sorgte in Hamburg die Messerattacke eines Afrikaners von der Elfenbeinküste für Aufsehen. Der bereits wegen Gewalttätigkeiten und Drogendelikten bekannte Mann hatte Passanten mit zwei Messern bedroht. (FA)