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Roger Köppel: „Die EU nimmt Züge einer aufgeklärten Diktatur an“

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BERLIN/ZÜRICH. Die EU ist dabei, Demokratie und Rechtsstaat abzuschaffen, und die deutschen Bürger schauen nur zu, wundert sich Roger Köppel, Chefredakteur des Schweizer Nachrichtenmagazins „Weltwoche“ im Interview mit der morgen erscheinenden Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT.

Nicht nur der Euro, die ganze EU sei eine intellektuelle Fehlkonstruktion, was aber Legionen von Journalisten, die eine Schwäche für intellektuelle Konstruktionen hätten, nicht sehen wollten, so Köppel. Die EU habe sich durch ihre Entwicklung zum Staat in einen unaufhebbaren Selbstwiderspruch begeben. Es sei keine handlungsfähige staatliche Ordnung denkbar, in der sich die Völker Europas gleichermaßen wiedererkennen könnten. „So etwas konstruieren zu wollen, ist größenwahnsinnig, eben eine intellektuelle Fehlkonstruktion“, meint Köppel.

Mehr als die Regierungen hätten allerdings die Medien bei den Themen „Euro und EU“ versagt. „Heute setzt sich die EU immer wieder über rechtsstaatliche, demokratische Traditionen hinweg, und wieder schlafen die deutschen Journalisten“, erklärt Köppel. Dies geschehe zwar nicht aus Bösartigkeit, sondern um die EU in der Krise handlungsfähig zu machen. Dennoch nehme die EU Züge einer „aufgeklärten Diktatur“ an, wenn Staatschefs bei Abendspaziergängen Milliarden genehmigten.