BERLIN. Etwa 300 Polizeibeamte haben am Mittwoch morgen 21 Wohnungen von Linksextremisten in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg durchsucht. Die Bundesanwaltschaft wirft den Verdächtigen vor, Mitglieder der linksterroristischen „Revolutionären Aktionszellen“ (RAZ) zu sein und mehrere Sprengstoffanschläge in Berlin begangen zu haben.
Die Ermittlungsbehörde legt ihnen unter anderem Angriffe auf Gerichte, Job-Center und Wirtschaftseinrichtungen zur Last. Zudem hatte sich die linksextreme Organisation dazu bekannt, 2011 Patronenhülsen an Wissenschaftler, den Generalbundesanwalt und Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) verschickt zu haben. In dem Bekennerschreiben hatten die RAZ gedroht, die nächsten Patronen würden „per Express“ versendet.
„Aufgrund der bisherigen Ermittlungen besteht der Verdacht der Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und der Brandstiftung in mehreren Fällen“, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Ziel der Hausdurchsuchungen sei es, Beweismittel zur Struktur der linksextremen Organisation zu gewinnen. (ho)