AACHEN. Der SPD-Unterbezirksverband Aachen-Stadt hat beschlossen, in den nächsten Jahren eine Zuwandererquote von 20 Prozent in den Parteivorständen und auf den Kommunalwahllisten seiner 15 Ortsvereine durchzusetzen. Bislang sei der Aachener Stadtrat mit nur zwei Mitgliedern ausländischer Herkunft zu dünn besetzt und spiegele nicht die „Vielfalt“ Aachens wider, sagte die stellvertretende Verbandsvorsitzende der Sozialdemokraten, Claudia Walther, der Aachener Zeitung.
Die Aachener Genossen wollen deshalb mit gutem Beispiel vorangehen und die Stadtverwaltung animieren, den Migrantenanteil auf 20 Prozent zu erhöhen. „Wenn man es schafft, Verwaltung und Politik für Menschen ausländischer Herkunft zu öffnen, tut man nicht zuerst den Migranten einen Gefallen, sondern der Stadt insgesamt“, sagte Walther.
Integrationsrat als sinnvolle Lobbygruppe
Da fast 30 Prozent der Einwohner und 40 Prozent der Kinder in der Kaiserstadt aus einer Zuwandererfamilie stammen, möchte die SPD auch den Integrationsrat stärken. Deshalb schlug der Koordinator des SPD-Arbeitskreises „Intergration und Migration“, Tobias Tillmann, vor, das bisherige Budget des Rates von rund 30.000 Euro deutlich zu erhöhen.
Er sprach sich zudem für den Erhalt des Rates aus, selbst wenn das kommunale Ausländerwahlrecht eingeführt werde. Als Lobbygruppe bleibe er auch dann eine sinnvolle Einrichtung, so Tillmann. (cs)