Es ist sehr interessant, was der ehemalige Bundestagsabgeordnete Henry Nitzsche während seiner Rede nach der Demonstration von „Pro Deutschland“ am Sonntag für Fragen stellte.
Nitzsche mahnte, man dürfe nicht alle Probleme Deutschlands am Islam festmachen und die Gefahren für die innere Sicherheit nicht nur dort sehen: „Wenn der schwarzafrikanische Drogendealer in Hamburg kein Moslem ist, ja vielleicht sogar Christ, macht ihn das zu einem besseren Menschen? (…) Wenn sich die vietnamesische Zigarettenmafia in Berlin breitmacht, stellt diese dann kein Problem für die innere Sicherheit her? (…) Was ist denn mit den ganzen Linksextremisten, die Nacht für Nacht Autos anzünden, Anschläge verüben und Jagd auf politisch Andersdenkende machen?“?
Nitzsche hat recht, und man kann es noch weiter denken. Daß es solchen Kriminellen ebenso wie islamistischen Extremisten in Deutschland so blendend geht, hat nämlich dieselbe Ursache.
Aufgabe von Recht, Ordnung und Anstand
Diese Ursache kann nicht im Islam liegen, denn die anderen genannten Gruppierungen sind ja eben meist nicht muslimisch. Das eigentliche Problem sind die totale Kapitulation des Rechtsstaats gegenüber Kriminellen und die völlige Aufgabe von Recht und Ordnung seit 1968. Linke Kuscheljustiz, linke Wischi-Waschi-Einwanderungspolitik (massenhafte Unterschichten-Einwanderung), Verständnis für Straftäter und der linke, fette Sozialstaat bilden einen fatalen Vierklang, und dieser
Vierklang ist die Folge dieser Aufgabe von Recht, Ordnung und Anstand. Das Problem ist kurzum nicht der Islam, sondern die Dekadenz, Verkommenheit und Verweichlichung des Westens. Es ist schon richtig, daß die notwendige Trennung zwischen Islam und Islamismus insofern an ihre Grenzen stößt, als daß fast alle oder vielleicht alle islamischen Staaten nun einmal islamistisch sind. Es stimmt auch, daß dem Protest gegen die Zustände in diesen Ländern eine schärfere Priorität eingeräumt werden sollte, als das ständige Suchen nach dem „Haar in der Suppe“ Israels oder der USA.
Richtig ist auch, daß die katastrophale Integration von Arabern und Türken in Deutschland nicht an der Diskriminierung durch die Deutschen liegt, sondern an schlechten kulturellen Angewohnheiten der Einwanderer. Etwas völlig Anderes aber ist es, es für eine ewige und zwangsläufige Gesetzmäßigkeit zu halten, daß der Islam immer von islamistischen Meinungsführern dominiert sein wird.
Kritische Passagen lassen sich auch in der Bibel finden
Warum sollte das so sein? Hier wird nun von Islam-Gegnern immer wieder auf problematische Suren des Korans verwiesen, die nach deren Ansicht Gewalt und Unterdrückung vorschreiben. Aber solche Passagen lassen sich bei ungünstiger Auslegung auch in der Bibel finden. Nun wird darauf wiederum geantwortet, daß das Christentum nun mal im Gegensatz zum Islam eine Modernisierung mitgemacht habe. Aber hier kommen wir wieder zu der Frage: warum sollte das beim Islam nicht gehen? ??
Die Argumentation, der Islam sei schon in seiner „Struktur“ menschenverachtend und führe automatisch zum Islamismus, ist nicht ganz fern von der linken Argumentation, der Patriotismus sei die Hebebühne zum „Faschismus“. Das ist kein Zufall, denn tatsächlich ist die Denkweise von Linken und Islam-Gegnern auch in anderen Punkten sehr ähnlich. Es ist daher kein Wunder, daß viele sogar beides sind: Islam-Gegner und links.
So wie der Linke partout nicht zwischen Rechts und Rechtsextremismus unterscheiden will, so macht der radikale Islam-Gegner keinen Unterschied zwischen Islam und Islamismus. Wo der Linke schon in einer Bundesflagge das Aufkeimen des braunen Reichs sieht, so wähnt der Islam-Gegner schon in jedem Minarett einen Angriff auf den Rechtsstaat. Der „Kampf gegen den Islam“ spiegelt den „Kampf gegen Rechts“ und ist eine Gegenreaktion darauf, bekämpft aber nur Symptome. In beiden Kämpfen wird nicht selten weit unter der Gürtellinie gekämpft. ??
Eigene Interessen verteidigen
Nun gehen wir doch einmal für einen Moment davon aus, es sei tatsächlich so, daß der Islam per se zum Islamismus verdammt sei. Und nun stellen wir uns vor, in den Berliner Problemvierteln würde der Rechtsstaat durchgesetzt, Polizisten würden regelmäßig und angemessen Präsenz zeigen, Kriminelle würden ordentlich bestraft, Moscheen ausreichend überwacht, Straftäter geächtet und nicht mit Mitleid bedacht, die Einwanderung auf ein erträgliches Maß reduziert und der deutsche Paß nur nach perfekten Deutschkenntnissen verliehen.
Wenn dadurch der Islamismus ausgetrocknet würde, dann gibt es doch nur zwei Möglichkeiten: entweder ginge, wenn der Islam doch angeblich an den Islamismus gekoppelt ist, auch gleichzeitig der Einfluß des Islam durch Massen-Konvertierungen zurück, weil die Gläubigen merken würden, daß mit dem Islam nicht auf einen grünen Zweig zu kommen ist.
Oder der Islam würde sich in Deutschland liberalisieren. Warum also muß überhaupt ständig erörtert werden, was der Islam ist? Wenn wir unsere eigenen Interessen anständig verteidigen und Recht und Ordnung durchsetzen, ist es schlicht egal, ob der Islam islamistisch ist oder nicht, denn totalitäre Strömungen hätten sowieso keine Chance.