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Hohmann tritt an

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Unwort, Umfrage, Alternativ

Martin Hohmann wird bei der Bundestagswahl am 18. September als unabhängiger Kandidat im Wahlkreis Fulda antreten, den er seit 1998 im Bundestag vertritt. Das kündigte Hohmann nach der Auflösung des Bundestages am vergangenen Freitag auf einer Pressekonferenz in seiner Heimatstadt Neuhof bei Fulda an. Von zahlreichen Wählern zum Antritt ermuntert Er habe sich zu der Kandidatur entschlossen, nachdem er von zahlreichen Wählern zu diesem Schritt ermuntert worden sei (siehe Interview auf dieser Seite). Hohmann, der auf seinen Wahlplakaten mit der Aussage „Erststimme Martin Hohmann, Zweitstimme wie bisher“ um Wähler werben will, sagte, er habe realistisch gesehen keine Zukunft mehr in der CDU. Bei der Bundestagswahl 2002 hatte er als CDU-Direktkandidat 54 Prozent der Stimmen erhalten und damit deutschlandweit das viertbeste Ergebnis eines Direktkandidaten erzielt. Im November 2003 war Hohmann zunächst aus der Bundestagsfraktion von CDU und CSU und 2004 schließlich auch aus der CDU ausgeschlossen worden. Anlaß war seine Rede zum Tag der Deutschen Einheit im Jahr 2003, die von den Medien teilweise als „antisemitisch“ bezeichnet worden war – zu Unrecht, wie Gerichte mittlerweile festgestellt haben. Die Entscheidung des Bundestagsabgeordneten ist im Kreis seiner Mitstreiter, die ihn im Kampf um seine Rehabilitierung unterstützt haben, nicht unumstritten. Kritiker weisen darauf hin, daß er mit seiner Kandidatur als Unabhängiger möglicherweise die Chance verspiele, vor einem ordentlichen Gericht erfolgreich gegen seinen Parteiausschluß zu klagen. Am 16. September, zwei Tage vor der Wahl, soll der Fall erstmals vor dem Berliner Landgericht verhandelt werden. Als Reaktion auf die Ankündigung Hohmanns erklärte der Initiator der „Kritischen Solidarität mit Martin Hohmann“, der Journalist Fritz Schenk, sein Engagement als Sprecher und Mitarbeiter der Initiative für beendet. „Durch seine Entscheidung, gegen den von der CDU für den Fuldaer Wahlkreis nominierten Kandidaten als unabhängiger Bewerber anzutreten, hat sich Martin Hohmann selber außerhalb der CDU, ja gegen sie gestellt“, sagte Schenk. Dies laufe dem Ziel der Initiative zuwider, eine allgemein rechtswirksame Revision des Parteiausschluß von Hohmann aus der CDU zu erwirken. Durch die Kandidatur verbaue der Bundestagsabgeordnete sich selbst eine Rückkehr in die CDU. Ein Erfolg seiner zivilrechtlichen Anfechtungsklage des Parteiausschlusses, der sich auf der Verleumdung gegründet habe, mit seiner Rede habe sich Hohmann „außerhalb des Verfassungsbogen“ gestellt, sei jetzt ungewiß. Auch Hohmanns Aussichten, erneut in den Bundestag einzuziehen, sind ungewiß. Seit Anfang der fünfziger Jahre ist es keinem unabhängigen Bewerber mehr gelungen ein Bundestagsmandat zu erringen. Die hessische CDU hatte im Juni den 31 Jahre alten Pressesprecher der Landtagsfraktion, Michael Brand, mit 88,5 Prozent der Delegiertenstimmen zum Kandidaten für den Wahlkreis gewählt. Die SPD, die in dem Wahlkreis Fulda bislang noch nie das Direktmandat erringen konnte, schickt am 18. September die 37jährige Claudia Blum ins Rennen.

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Marc Jongen, ESN Fraktion
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