Deutsche Journalisten entdecken das Klassenzimmer. Allerdings schreibt etwa der Stern von „Naziparolen“ und „Ausländerhetze“ im Schulalltag. Wäre der Aufmacherartikel des Magazins ein Aufsatz im Deutschunterricht gewesen, hätten die Autoren eine glatte Themenverfehlung hingelegt.
Denn während dort das „rechte Klassenzimmer“ beschrieben wird, eskaliert an vielen Schulen die Gewalt. Eltern schreiben Brandbriefe, Lehrer schlagen Alarm, Kinder werden geschlagen, erpreßt, bedroht. Pausenhöfe sind keine Schutzräume mehr, sondern Orte der Einschüchterung.
Wie real das Problem ist, schildern betroffene Eltern im Gespräch mit der JUNGEN FREIHEIT. Ein Vater beschreibt den Alltag an einer Grundschule mit hohem Migrantenanteil so: „Bedrohungen, tätliche Angriffe, den Griff in den Schritt. Alle meine Kinder haben Erfahrungen dieser Art machen müssen.“ Solche Aussagen sind längst kein Einzelfall mehr, sondern ein Symptom.
Die da oben sind von der Migrantengewalt nie betroffen
Die Schwächsten müssen die Migrationspolitik ausbaden. Kinder, die sich ihre Schule nicht aussuchen können. Lehrer, die ohne Rückhalt bleiben. Eltern, die erleben, daß der Staat kapituliert. Währenddessen kapseln sich jene ab, die diese Politik verantworten oder medial begleiten. Ihre Kinder sitzen nicht in überfüllten Klassen, sie teilen keine Schulhöfe mit Gewaltgruppen. Sie gehen auf teure Privatschulen.
Diese soziale Spaltung ist systemisch. Der Preis der Migrationspolitik wird nirgendwo dort bezahlt, wo sie beschlossen wird, sondern immer dort, wo man keine Lobby hat. Genau deshalb wird das Thema umgedeutet. Nicht migrantische Gewalt gilt als Skandal, sondern ihre Benennung.
Das „rechte Klassenzimmer“ dient nicht der Aufklärung, sondern der Empörung jener, die diese Zustände geschaffen haben – und deren Kinder längst nicht mehr betroffen sind.





