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Neue Untersuchung: Studenten befürworten Sanktionen gegen konservative Vorträge

Neue Untersuchung: Studenten befürworten Sanktionen gegen konservative Vorträge

Neue Untersuchung: Studenten befürworten Sanktionen gegen konservative Vorträge

Großer, gut gefüllter Hörsaal mit dicht gedrängt sitzenden Studenten, die nach vorn blicken; viele junge Erwachsene, gemischte Gruppen, konzentrierte Atmosphäre. Studie zu Sanktionen gegen konservative Vorträge und zum Umgang mit kontroversen Positionen an Universitäten.
Großer, gut gefüllter Hörsaal mit dicht gedrängt sitzenden Studenten, die nach vorn blicken; viele junge Erwachsene, gemischte Gruppen, konzentrierte Atmosphäre. Studie zu Sanktionen gegen konservative Vorträge und zum Umgang mit kontroversen Positionen an Universitäten.
Studenten in einem Hörsaal: Eine neue Untersuchung zeigt deutliche Unterschiede in der Bewertung konservativer und progressiver Positionen. Foto: picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt
Neue Untersuchung
 

Studenten befürworten Sanktionen gegen konservative Vorträge

Studenten reagieren unterschiedlich auf kontroverse Positionen an Hochschulen. Konservative Beiträge stoßen dabei auf deutlich mehr Ablehnung als progressive Aussagen, zeigt eine neue Untersuchung. Die Autoren warnen, daß wissenschaftliches Arbeiten dadurch verloren gehen könne.
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MANNHEIM. Ein erheblicher Teil der deutschen Studenten befürwortet Sanktionen gegen konservative Vorträge – selbst dann, wenn diese wissenschaftlichen Standards entsprechen und keine Beschwerden vorliegen. Das ergab eine Untersuchung der Universität Mannheim, die der Politikwissenschaftler Richard Traunmüller in der Welt vorstellte.

Mehr als 3.000 Studenten verschiedener Hochschulen hatten in mehreren experimentellen Szenarien fiktive Vorträge bewertet, deren Aussagen jeweils progressiv oder konservativ formuliert waren. Rund 23 Prozent sprachen sich für eine Absage konservativer Beiträge aus, 19 Prozent für den Entzug der Lehrbefugnis und elf Prozent für die Entfernung entsprechender Bücher aus den Universitätsbibliotheken.

Auch die Bereitschaft, störende Proteste zuzulassen, fiel hoch aus: 65 Prozent unterstützten entsprechende Aktionen gegen konservative Positionen. Fachliche Qualität oder fehlende Beschwerden änderten an diesen Einschätzungen wenig.

Stundeten gefährden „erkenntnisgeleitete Wahrheitssuche“

Stieg der politische Gehalt eines Vortrags, etwa durch Forderungen nach Maßnahmen oder Kritik durch Campus-Gruppen, wuchs die Zustimmung zu Sanktionen weiter. In solchen Fällen befürworteten 51 Prozent der Befragten eine Absage konservativer Veranstaltungen, während vergleichbare progressive Aussagen nur von acht Prozent abgelehnt wurden.

In einer weiteren Studie prüften die Forscher, wie gefährlich Studenten kontroverse Aussagen einstufen. Konservative Positionen wurden bereits ohne zusätzlichen Hinweis als deutlich schädlicher bewertet als progressive Thesen. Hinweise auf mögliche soziale Folgen verstärkten diesen Effekt, änderten aber nichts an der grundsätzlichen Asymmetrie.

Die Autoren kamen zu dem Schluß, daß viele Studenten konservative Ansichten automatisch mit gesellschaftlichem Schaden gleichsetzen und mögliche negative Folgen progressiver Haltungen kaum berücksichtigen. Neben moralischer Fürsorge spiele ideologische Voreingenommenheit eine erhebliche Rolle, was langfristig die „erkenntnisgeleitete Wahrheitssuche“ an Universitäten gefährde. (sv)

 

Studenten in einem Hörsaal: Eine neue Untersuchung zeigt deutliche Unterschiede in der Bewertung konservativer und progressiver Positionen. Foto: picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt
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