BRÜSSEL. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) hat wütend auf das Verbot der sogenannten Pride-Parade reagiert. Sie forderte Ungarn auf, die Veranstaltung in Budapest am Sonnabend stattfinden zu lassen. Nach vulgären sexuellen Exzessen in den vergangenen Jahren hatten die Polizei und die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán die Demonstration für dieses Jahr untersagen lassen. An die Trans- und Homoexuellen gerichtet sagte sie: „Ich werde immer euer Verbündeter sein.“
Von der Leyen hob nun hervor, daß die Teilnehmer der Parade aus ihrer Sicht die Werte der Europäischen Union vertreten würden: „Unsere Union steht für Gleichheit und Nichtdiskriminierung. Dies sind unsere Grundwerte, die in unseren Verträgen verankert sind.“ Sie fordere daher die ungarischen Behörden auf, „die Budapest Pride ohne Angst vor strafrechtlichen oder administrativen Sanktionen gegen die Organisatoren oder Teilnehmer stattfinden zu lassen.“
I call on the Hungarian authorities to allow the Budapest Pride to go ahead.
Without fear of any criminal or administrative sanctions against the organisers or participants.
To the LGBTIQ+ community in Hungary and beyond:
I will always be your ally. pic.twitter.com/Wz0GBFRz8C
— Ursula von der Leyen (@vonderleyen) June 25, 2025
Budapester OB unterstützt von der Leyen
Die Regierung hatte das Verbot unter anderem mit der Verfassungsänderung begründet, die Kinder vor der Propaganda der Queer-Bewegung zu Homosexualität und Geschlechtsumwandlungen schützen soll. Auch Versammlungen, auf denen sexuelle Praktiken ausgelebt werden, die Kinder verstören könnten, sind davon betroffen.
Der Budapester Oberbürgermeister Gergely Karacsony will sich dem Demonstrations-Verbot widersetzen. Er erklärte, den Umzug, zu dem Tausende aus dem In- und Ausland erwartet werden, durchführen zu lassen. Entscheidend wird wohl sein, wie sich die Polizei verhält. Diese hatte das Verbot initiiert. (fh)