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Wirtschaftskrise: Unternehmen melden hohen Auftragsmangel – Wirtschaftsweise senken Wachstumsprognose

Wirtschaftskrise: Unternehmen melden hohen Auftragsmangel – Wirtschaftsweise senken Wachstumsprognose

Wirtschaftskrise: Unternehmen melden hohen Auftragsmangel – Wirtschaftsweise senken Wachstumsprognose

Die Wirtschaftsweisen stellen ihre Wachstumsprognose vor. Auch die Auftragslage deutscher Unternehmen ist schlecht
Die Wirtschaftsweisen stellen ihre Wachstumsprognose vor. Auch die Auftragslage deutscher Unternehmen ist schlecht
Veronika Grimm (l.) und Monika Schnitzer: Die Wirtschaftsweisen verkünden ihre Wachstumsprognose bei der Bundespressekonferenz. Foto: IMAGO / Future Image.
Wirtschaftskrise
 

Unternehmen melden hohen Auftragsmangel – Wirtschaftsweise senken Wachstumsprognose

Die Auftragslage der Unternehmen in Deutschland ist angespannt. Einige Branchen trifft es besonders hart. Gleichzeitig korrigieren die Wirtschaftsweisen ihre Erwartungen deutlich nach unten.
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MÜNCHEN/BERLIN. Knapp 40 Prozent der Unternehmen in Deutschland haben im April einen Auftragsmangel beklagt. Besonders stark betroffen waren Leiharbeitsfirmen, bei denen 73,4 Prozent der Unternehmen betroffen waren, wie aus einer Ifo Studie hervorgeht. Gegenüber Januar hat sich die Auftragslage zwar leicht verbessert, dennoch „ist dies noch keine nachhaltige Erholung“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Die Nachfrage bleibt vielerorts verhalten, und die aktuell hohe Unsicherheit könnte die Entwicklung rasch wieder umkehren.“

In der Industrie gaben insgesamt 36,8 Prozent der Firmen fehlende Aufträge an. Vor allem Unternehmen der Drucker- und Metallproduktion verzeichneten mit 53 Prozent einen hohen Auftragsmangel. Laut Ifo-Umfrage liegt der Anteil im Maschinenbau mit rund 43 Prozent „weiterhin sehr hoch“. Dagegen habe sich die Lage im Automobilbau und in der chemischen Industrie im Vergleich zu Januar etwas entspannt. Am wenigsten nannten Bekleidungshersteller fehlende Aufträge (11,9 Prozent).

Im Dienstleistungssektor waren neben Leiharbeitsfirmen vor allem der Groß- und Einzelhandel (61 Prozent) und die Hotellerie (60 Prozent) betroffen. „Die Kaufzurückhaltung der Verbraucher wirkt weiter nach“, heißt es im Ifo-Bericht. Knapp die Hälfte der IT-Dienstleister (47,8 Prozent) halte die Auftragslage ebenfalls für unbefriedigend.

Auftragsmangel im Dienstleistungssektor nach Branchen. Grafik: Ifo-Institut.

Wirtschaftsweise senken Wachstumsprognose

Im Zuge der angespannten Wirtschaftslage haben auch die Wirtschaftsweisen in ihrem Frühjahrsgutachten die Wachstumsprognose für Deutschland auf 0,0 Prozent gesenkt. Zuvor gingen bereits der Internationale Währungsfonds, die Bundesregierung und die Europäische Kommission von einer Stagnation der deutschen Wirtschaft für das Jahr 2025 aus. „Die Zollpolitik von Donald Trump erhöht die Unsicherheit und gefährdet das Wirtschaftswachstum weltweit“, sagte die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer.

Das sogenannte Sondervermögen biete laut Schnitzer jedoch „Chancen für eine Modernisierung der Infrastruktur in Deutschland und eine Rückkehr auf einen höheren Wachstumspfad. Im nächsten Jahr erwarten wir deshalb ein Wachstum von 1,0 Prozent und eine Inflation von 2,0 Prozent“. Wirtschaftsweise Veronika Grimm kritisierte aber, beim Finanzpaket würde „die europäische Dimension ausgeblendet“ werden. „Es ist sehr unwahrscheinlich, daß die Verausgabung der Mittel mit den europäischen Fiskalregeln im Einklang ist“, warnte Grimm. (rsz)

Veronika Grimm (l.) und Monika Schnitzer: Die Wirtschaftsweisen verkünden ihre Wachstumsprognose bei der Bundespressekonferenz. Foto: IMAGO / Future Image.
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