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Wer sind die Täter?: Auch in Schleswig-Holstein nehmen Messerangriffe zu

Wer sind die Täter?: Auch in Schleswig-Holstein nehmen Messerangriffe zu

Wer sind die Täter?: Auch in Schleswig-Holstein nehmen Messerangriffe zu

Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) sitzt in rosa Bluse vor einem Mikrofon und teilt mit, daß die Zahl der Messerangriffe deutlich zugenommen hat
Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) sitzt in rosa Bluse vor einem Mikrofon und teilt mit, daß die Zahl der Messerangriffe deutlich zugenommen hat
Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) stellte am Freitag die neue Kriminalstatistik vor / Foto: IMAGO / penofoto
Wer sind die Täter?
 

Auch in Schleswig-Holstein nehmen Messerangriffe zu

Immer mehr Gewalttaten mit Messern erschüttern Schleswig-Holstein. Auch in anderen Bereichen steigt die Zahl der Straftaten – die Regierung will nun gegensteuern. Mit welchen Maßnahmen?
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KIEL. Die Zahl der Messerangriffe in Schleswig-Holstein ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Insgesamt erfaßte die Polizei 2024 beinahe 2.000 Messerattacken – ein Anstieg von 12,3 Prozent, wie Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) mitteilte. 2023 waren es 130 Fälle weniger gewesen.

Drei Menschen wurden bei Messerangriffen getötet. Weitere 62 Menschen erlitten schwere und 308 Menschen leichte Verletzungen. Insgesamt wurden 1.508 Menschen zu Opfern von Gewalttaten mit Messern. Von den 1.089 Tatverdächtigen hatten mehr als 43 Prozent keinen deutschen Paß.

Die Messerkriminalität werde seit vergangenem Jahr besser erfaßt, erklärte Sütterlin-Waack. „Künftig wird zu jedem Fall und jedem Tatverdächtigen erfaßt, ob ein Messer eingesetzt oder mitgeführt wurde. Damit sind ab dem nächsten Berichtsjahr auch Aussagen zur Struktur der Täterschaft möglich“, erklärte die Politikerin.

Migranten begehen deutlich mehr Straftaten

Auch die sogenannte Tatverdächtigenbelastungszahl wurde überarbeitet. Dabei handelt es sich um einen statistischen Wert, anhand dessen „die Häufigkeit von Tatverdächtigen in bestimmten Bevölkerungsgruppen“ gemessen und ausgewiesen werden soll. „Sie gibt das Verhältnis der Tatverdächtigen zur Bevölkerung an, bezogen auf jeweils 100.000 Einwohner“.

Der Leiter der Abteilung für Ermittlungen oder Auswertung im Landeskriminalamt, Stephan Marks, führte aus, daß die Tatverdächtigenbelastungszahl, anders als in den Jahren zuvor, keine Touristen oder „reisenden Täter“ mehr erfasse und daher deutlich aussagekräftiger sei. Es sei nun „in Bezug auf die tatsächlich ansässige Wohnbevölkerung“ eine klare Bewertung der Kriminalitätsentwicklung möglich.

Bei dieser Betrachtung sei deutlich geworden, daß „im direkten Vergleich der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen an der nichtdeutschen Wohnbevölkerung über alle Altersgruppen und alle Deliktsgruppen hinweg stets höher ist als der Anteil der der deutschen Tatverdächtigen an der deutschen Wohnbevölkerung“, äußerte Innenministerin Sütterlin-Waack. Mit anderen Worten: Migranten begehen im Durchschnitt deutlich häufiger Straftaten.

Gewaltkriminalität steigt auf höchsten Wert seit drei Jahren

Die Gewaltkriminalität stieg um insgesamt 3,6 Prozentpunkte – auf beinahe 7.000 Fälle. Das ist der höchste Wert seit zehn Jahren. Die Zahl der Tötungsdelikte ist hingegen rückläufig. Im Vergleich zum Jahr 2023 habe es 21,6 Prozent weniger Fälle gegeben – 76 Taten statt 97.

Insgesamt machten Gewalttaten nur einen kleinen Teil der Gesamtkriminalität aus, betonte die Innenministerin. Gerade einmal 3,1 Prozent aller erfaßten Straftaten seien Gewaltfälle gewesen.

Regierung plant Einsatz von elektronischer Fußfessel

Die Gesamtkriminalität stieg in Schleswig-Holstein um 8,7 Prozent. In diesen Anstieg spielt allerdings ein Abrechnungsbetrug mit mehr als 18.500 Fällen mit hinein. Ohne dieses Delikt hätte es nach Angaben von Sütterlin-Waack einen Rückgang von 0,7 Prozent gegeben.

Einen deutlichen Anstieg verzeichneten die Behörden zudem bei häuslicher Gewalt. Die Zahl der Opfer stieg hier um 8,8 Prozentpunkte auf mehr als 9.300 Opfer. Mehr als zwei von drei Opfern dieser Deliktkategorie waren Frauen, sieben Menschen wurden getötet. Die schleswig-holsteinische Regierung plane daher den Einsatz einer elektronischen Aufenthaltsüberwachung – in Form einer Fußfessel – bei häuslichen Gewalttätern oder bei Stalking-Fällen.

Auch in Nordrhein-Westfalen steigt die Zahl der Messerangriffe

Zuvor war bereits bekannt geworden, daß die Zahl der Messerangriffe auch in Nordrhein-Westfalen (NRW) deutlich zugenommen hat. Demnach stieg die Zahl entsprechender Delikte um 1.251 Fälle und damit um 20,7 Prozentpunkte, wie Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag mitteilte.

Ein erheblicher Teil der ermittelten Tatverdächtigen war dabei im Jahr 2024 nicht deutsch, nämlich 47,6 Prozent. Damit fallen Ausländer auch in NRW weit überproportional mit Messerdelikten auf. In dem westdeutschen Bundesland stellen sie gerade einmal 16,1 Prozent der Bevölkerung. Von den Opfern einer Messertat waren wiederum 60,1 Prozent Deutsche und 39,9 Prozent Ausländer. (lb)

Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) stellte am Freitag die neue Kriminalstatistik vor / Foto: IMAGO / penofoto
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