„Erst im Nachkriegsdeutschland sei Hitler „als Rechter gelabelt worden, was absolut falsch ist“, so Weidel. Mit der Konsequenz, daß „rechts“ und „Nazi“ oft genug in einem Atemzug gedacht und gesagt werden, bis hin zur Gleichsetzung im allgemeinen politischen Sprachgebrauch des Mainstreams. Was wiederum der „Nazi“-Denunziation von allem und jedem, das rechts vom deutschen Mainstream den Mund aufmacht, Tür und Tor öffnet. Letzteres sagte Weidel nicht, und auch in ihrem digitalen Ferndialog mit Elon Musk beließ sie es bei provokanten Verkürzungen. Aber es ist der Kern ihrer Argumentation“

Letzteres glaube und hoffe ich nicht. Denn in DIESER Form ist das eine gängige „Verteidigungsstrategie“ von Neonazis, die mir früher auf Facebook oft genug begegnet ist!
Während Weidels (m. E. verfehlte) Gleichsetzung von NS mit „Sozialismus“ seit Jahrzehnten gängiges Gedankengut der Libertären (zu denen sie ja gehört) ist.

Vergleiche zum Gesamtkomplex auch meinen Blogpost „Der 9 Milliarden Fakenews-Funk“ – https://beltwild.blogspot.com/2025/01/der-9-milliarden-fakenews-funk.html.

Zwar nicht als „kommunistisch“ (DAS ist wirklich blanker Unsinn!), wohl aber als sozialistisch bezeichnet Alice Weidel die Nazis bereits in ihrem Buch „Widerworte …“ (das ich momentan gerade durcharbeite). U. a. spricht sie von
„sozialistische[r] Defizitfinanzierung“, „nationalen [also NS] und internationalen [also Marxismus] Spielarten des Sozialismus“, einer „von Roland Baader ausgemachte[n] ideologische[n] Zwillingsbrüderschaft zwischen dem roten Sowjetsozialismus und dem braunen Nationalsozialismus“.
Oder ausführlicher:
„Die NS-Herrschaft nannte sich nicht nur ’sozialistisch‘, sie war es auch: Sie schöpfte aus den gleichen trüben ideologischen Quellen des Kollektivismus, der Staatsvergottung, der Verachtung von Freiheit und Würde des Individuums. Ihr Ideologiegebräu, jene ‚hochdestruktive Mischung aus Sozialismus, Nationalismus und Rassismus‘ als ‚Faschismus‘ abzutun, ist, in den Worten Roland Baaders, im Grunde eine sträfliche
Verharmlosung ihres Vernichtungspotenzials.“
Ich halte es für falsch; aber das ist allgemein libertäres Gedankengut und schon bei Ludwig von Mises anzutreffen.

Forts. 1

Ist es vor dem Hintergrund der so drängenden Probleme (Migration, Wohnungsnot, Energiekrise, Arbeitsplatzvernichtung etc.) in Deutschland wirklich notwendig, dass Frau Weidel eine Diskussion über die ideologische Ausrichtung von Adolf Hitler vom Zaun bricht?
Hitler war ein Diktator, ein Massenmörder, egal ob Sozialist oder Faschist, das dritte Reich eine Diktatur, die auch den Tod von vielen Deutschen mit zu verantworten hat. PUNKT.
Und der These, dass Frau Weidel nur provozieren wollte, weil sie sonst nicht genügend Gehör findet, stimme ich nicht zu. Das ganze war zumindest sehr ungeschickt.

„Erst im Nachkriegsdeutschland sei Hitler „als Rechter gelabelt worden“

Da würde ich eher mal sagen, im Nachkriegsdeutschland haben die Kommunisten die Rechtskonservativen à la Staufenberg als Nazis gelabelt.

„Die Staufenberger, das waren keine Demokratischen“.

Noch zum schlauen Geschwätz von Herrn Blome: Er möge sich doch bitte informieren, was die KPC in Tibet so treibt und bei den Uiguren? Stalins Verbrechen in der Ukraine sollen jetzt gar nicht thematisiert werden