BERLIN. Der Sonderbevollmächtigte der Bundesregierung für Migrationsabkommen, Joachim Stamp (FDP), hat sich für die Einstufung Kolumbiens als sicheres Herkunftsland ausgesprochen. Angesichts der stark gestiegenen Asylbewerberzahlen aus dem südamerikanischen Land und einer Anerkennungsquote, die „nahe null“ liege, forderte Stamp in einem Interview mit der Funke-Mediengruppe ein klares Signal: „Asyl ist nicht der richtige Weg, um in Deutschland sein Glück zu finden.“ Mit der Einstufung Kolumbiens als sicheres Herkunftsland könnten Asylverfahren erheblich beschleunigt werden, so Stamp.
Benötigten Fachkräften soll Einwandern erleichtert werden
Allein im Vorjahr suchten 3.337 Kolumbianer in Deutschland Asyl. Im Jahr 2018 waren es nur 138. Asylsuchende aus sicheren Herkunftsländern haben in Deutschland kaum Chancen auf Anerkennung und können schneller abgeschoben werden. Stamp betonte, daß er derzeit mit der kolumbianischen Regierung im Austausch stehe, um irreguläre Migration zu reduzieren und gleichzeitig den Zugang dringend benötigter Fachkräfte zu erleichtern.
Viele der Asylsuchenden seien gut ausgebildet und für den deutschen Arbeitsmarkt geeignet. Kolumbien verfüge über ein vergleichsweise hohes Ausbildungsniveau. Mit der kolumbianischen Regierung wurde bereits eine umfassende Migrationspartnerschaft vereinbart. (rr)