BERLIN. Um offiziell den grünen Bundestagswahlkampf mitzugestalten, hat die Co-Geschäftsführerin von Correctiv, Jeannette Gusko, ihre Stelle aufgegeben. Welche Rolle sie im „Team Robert“ – so nennen die Grünen ihr Wahlkampfteam – einnehmen wird, teilte sie nicht mit. Es listete hingegen die Leistungen Guskos für das Recherchenetzwerk auf.
Dort fungierte sie als Geschäftsführerin, also ohne redaktionellen Einfluß. Besonders ihre „Neustrukturierung der finanziellen Grundlagen“ hob Correctiv lobend hervor. Dieses erhielt seit Gründung rund 2,5 Millionen Euro an staatlichen Fördergeldern. Allein aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung flossen 2022 und 2023 etwa 266.000 Euro an die Journalisten. Zuvor hatte Gusko in jenem Ministerium gearbeitet.
„Correctiv“ erhält Millionen vom Staat
Die Rechercheplattform schreibt, sie arbeite „frei von politischen und wirtschaftlichen Abhängigkeiten“. Gusko arbeitete zudem als Spendensammlerin für das „Centre for Feminist Foreign Policy“, das seit 2021 etwa 405.000 Euro vom Auswärtigen Amt erhielt und als Stichwortgeber für Außenministerin Baerbocks (ebenfalls Grüne) „feministische Außenpolitik“ gilt. Das Auswärtige Amt selbst überwies 2019 und 2020 jeweils 44.000 Euro an Correctiv. Ebenso trat Gusko in der Vergangenheit als Rednerin bei einem SPD-Parteitag und mehreren Veranstaltungen der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung auf.
Bundesdeutsche Bekanntheit erlangten die staatsnahen Journalisten durch ihre vermeintlichen Enthüllungen zum „Potsdamer Treffen“. Mittlerweile urteilten verschiedene Gerichte, daß Correctiv, die ARD-„Tagesschau“ und Nachrichtenagenturen ihre Berichterstattung ändern oder zurückziehen müssen. Dies geschah auf Betreiben des Verfassungsrechtlers und JF-Kolumnisten Ulrich Vosgerau. (sv)