Und wenn es keine UNO gäbe? Müsste man sie nicht erfinden? Die intensiven modernen Verkehrswege erzwingen eine Verständigung der Staaten. Die Alternative wäre die zwischenstaatliche Anarchie – jeder Staat macht, was er will oder was die betreffende Regionalmacht will. Die UNO ist gerade für Länder (wie etwa BRD, Ungarn, Mexiko, Belarus, Taiwan usw) , die in ungerechten Bündnisstrukturen und zwischenstaatlichen Abhängigkeiten zusammengepfercht sind, ein Vehikel oder Ventil, um freiheitliche Spielräume und neue Bündnisse durchzuspielen und auszutesten – zunächst nur virtuell, später dann in der Realität.

Gut, dass es die UNO gibt. Sie ist das uneheliche Kind von USA und UdSSR, in Teheran gezeugt, in Jalta ausgetragen und in Potsdam geboren. Der Bastard hat sich gemausert. Er ist jetzt in den pubertären Flegel Jahren und lässt sich von den Eltern, besonders von der amerikanischen Mutter, nichts mehr sagen. Nicht einmal wenn es um das Schoßkind Israel handelt. Da ist die UNO besonders bockig. Gut so.