BERLIN. Einer Umfrage zufolge findet es die Mehrheit in Deutschland richtig, sogenannten Totalverweigerern das Bürgergeld zu streichen. Insbesondere Wähler, die sich selbst „rechts“ verorten, sprechen sich für diesen Schritt aus, wie eine Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Wochenmagazins Stern ergab.
Konkret geht es um 56 Prozent der Befragten, die eine Streichung des Bürgergelds für Totalverweigerer für angemessen halten. 40 Prozent ginge die Maßnahme zu weit, während vier Prozent der Umfrageteilnehmer keine Meinung äußerten.
AfD-Wähler haben klare Meinung
Bei den Wählern, die sie sich selbst als „rechts“ einstufen, fällt die Zustimmung mit 80 Prozent besonders hoch aus. Auch Arbeiter (73 Prozent), „Mitte“-Wähler (65 Prozent) und Ostdeutsche (62 Prozent) sind überwiegend für die Streichung. Befragte, die sich selbst „links“ verorten, sind zu 64 Prozent dagegen.
Auf die Parteien bezogen bringen 78 Prozent der AfD-Anhänger ihre Zustimmung zum Ausdruck, gefolgt von 71 Prozent bei den FDP-Anhängern. Die Wähler des Bündnisses Sahra Wagenknecht halten die Streichung ebenfalls mehrheitlich (61 Prozent) für richtig.
Grünen-Anhänger sind mehrheitlich dagegen
Im Fall von CSU und CDU, deren Generalsekretär Carsten Linnemann die Debatte ausgelöst hatte, stimmten 68 Prozent der Anhänger zu. Linnemann hatte kürzlich gefordert, Bürgergeldbeziehern die Leistungen komplett zu streichen, wenn diese die Aufnahme einer Arbeit verweigern. „Die Statistik legt nahe, daß eine sechsstellige Zahl von Personen grundsätzlich nicht bereit ist, eine Arbeit anzunehmen“, hatte der CDU-Politiker Ende Juli den Zeitungen der Funke-Mediengruppe gesagt.
Überwiegend gegen Linnemanns Vorschlag sind die Anhänger der Grünen (75 Prozent) und der SPD (58 Prozent). Zudem nahm die Forsa-Analyse jene Wähler in den Blick, die sich seit der Bundestagswahl 2021 vom damaligen Wahlsieger SPD abgewandt haben. In dieser Gruppe sind 57 Prozent für die Forderung des CDU-Generalsekretärs. (dh)